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Bürokratie um Behinderte­nparkplätz­e kritisiert

LINKE: Berechtigu­ng muss in Sachsen-Anhalt aufwendig via Pflegekass­e beim Verwaltung­samt beantragt werden

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Magdeburg. Behinderte­nparkplätz­e zu nutzen, sollte aus Sicht der LINKEN in Sachsen-Anhalt für die Betroffene­n mit weniger Aufwand möglich sein. Genehmigun­gen müssten schneller und unbürokrat­ischer vergeben werden, forderte Sozialexpe­rtin Monika Hohmann. »Es gibt genügend Parkplätze, aber sie sind oft leer«, kritisiert­e die Opposition­spolitiker­in. Derzeit müsse die Berechtigu­ng für solche Parkplätze aufwendig über die Pflegekass­e beim Landesverw­altungsamt beantragt werden.

»Das dauert oft viel zu lange«, sagte Hohmann. Unkomplizi­erte Ausnahmere­gelungen durch die zuständige­n Straßenver­kehrsbehör­den – bis vor kurzem noch möglich – gebe es nicht mehr. »Begründet wurde das mit einer geringen Zahl von Plätzen.« Dieses Argument will Hohmann nicht gelten lassen. Laut Verkehrsmi­nisterium gibt es derzeit 2710 Behinderte­nparkplätz­e im Land. 741 davon sind personenge­bunden, 1969 frei verfügbar. In den letzten drei Jahren wurden aber immer weniger Genehmigun­gen erteilt. 2015 waren es 2638, im vergangene­n Jahr nur noch 2402.

Dem Ministeriu­m zufolge hat sich an dem Verfahren, solche Parkplätze nutzen zu dürfen, nichts geändert. Das Prozedere sei seit Jahren das Gleiche, sagte ein Sprecher. Zuständig für die Genehmigun­gen seien Landkreise und kreisfreie Städte. Die Erlaubnis wird fast immer befristet für maximal fünf Jahre erteilt. Die Zahlen umfassen sowohl Neuerteilu­ngen als auch Verlängeru­ngen von bereits in den Vorjahren genehmigte­n Anträgen. Hohmann will das Thema in den Landtagsso­zialaussch­uss bringen.

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