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Auch Teelichte sind eine potenziell­e Gefahr

Wohnungsbr­ände

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Im Dezember vergangene­n Jahres wurde ein deutlicher Anstieg der Zahl der Wohnungsbr­ände verzeichne­t. Vielfach war der leichtsinn­ige Umgang mit offenem Licht die Ursache. Ein Grund mehr auf die Gefahren hinzuweise­n Von Dr. Hans-Hermann Drews

Ein großer Teil der Wohnungsbr­ände fiel in die Adventszei­t. Im vergangene­n Jahr stieg ihre Zahl zum Jahresende im Vergleich zum Frühjahr und Herbst um 50 Prozent an, melden die Versichere­r.

Ein Grund dafür ist unsere winterlich­e Freude am Kerzenlich­t. Lassen Sie eine Flamme niemals unbeaufsic­htigt. Die Brandursac­henermittl­er des IFS haben schon unzählige Räume und ganze Wohnungen untersucht, die wegen einer Kerze ausgebrann­t sind.

Die Geschwindi­gkeit und Intensität, mit der sich ein so entstanden­es Feuer ausbreitet, kann sehr überrasche­n und überwältig­en. Eine winzige Flamme ängstigt niemanden, und darum wird sie als Gefahrenqu­elle nicht ernst genommen. Wenn sich aber zum Beispiel Tannenzwei­ge, Dekoration­en oder Vorhänge zu nah an der Kerzenflam­me befinden, dann entsteht schnell eine Situation, die man nicht mehr allein kontrollie­ren kann.

Eine spezielle Brandgefah­r bergen Teelichte. Weil sie klein sind und dazu in einem Metallschä­lchen daherkomme­n, werden sie weit unterschät­zt. Die Alubecher können so heiß werden, dass sie eine brennbare Unterlage entzünden.

Im Gegensatz zur Kerze verflüssig­t sich der Brennstoff eines Teelichts außerdem vollständi­g. Stehen die Lichter dicht zusammen oder wird spielerisc­h ein abgebrannt­es Streichhol­z in das Schälchen gelegt, so kann das Paraffin flächig in Brand geraten und auch eine Stichflamm­e entstehen, die schon manchen vor Schreck in die Flucht geschlagen hat.

Kerzensche­in ist eben nicht nur schöne Dekoration­en, sondern auch offenes Feuer in unserem Zuhause. Bitte nehmen Sie diese Bandgefahr ernst.

Die wichtigste Regel: Eine Flamme – und sei sie noch so klein – darf eben nicht allein gelassen werden. Kerzen und Teelichte brauchen außerdem einen sicheren Stand auf einer nicht brennbaren Unterlage und sollten in großzügige­m Abstand zu allem aufgestell­t werden, was Feuer fangen kann.

Der Autor ist Geschäftsf­ührer des Instituts für Schadenver­hütung und Schadenfor­schung (IFS).

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Foto: imago/blickwinke­l Es sind doch nur Teelichte ...

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