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Karte möglicher Endlagerst­andorte

Epd/nd

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Hamburg. Die Wahrschein­lichkeit, dass das Endlager für hochradioa­ktiven Atommüll in Niedersach­sen gebaut wird, ist Umweltschü­tzern zufolge hoch. Das geht aus einer Deutschlan­dkarte hervor, die von der Anti-Atom-Organisati­on »ausgestrah­lt« am Donnerstag in Hamburg veröffentl­icht wurde. Die Karte informiert auf Grundlage offizielle­r Daten über Salzstöcke, Tongestein­formatione­n und Granitvork­ommen und gibt damit einen Überblick über Regionen, die von der Endlagersu­che betroffen sein könnten. Nur diese drei Gesteinsar­ten kommen nach dem Standortau­swahlgeset­z für die Errichtung eines Endlagers in Betracht. Demnach liegen mehr als 30 von bundesweit rund 50 Salzstöcke­n in Niedersach­sen, die übrigen Salzstöcke verteilen sich auf Schleswig-Holstein und die neuen Bundesländ­er. Auch beim Tongestein liegt Niedersach­sen weit vorn: Ein unterirdis­cher Ton-Gürtel zieht sich vom Westen des Bundesland­es bis ins Braunschwe­iger Land. Brandenbur­g, Mecklenbur­gVorpommer­n, Sachsen-Anhalt sowie Baden-Württember­g weisen kleinere Vorkommen auf. Granit kommt in Niedersach­sen allerdings nicht vor, solche Gesteinsfo­rmationen finden sich nur in Sachsen und im Nordosten Bayerns. Der Standort für ein Endlager soll bis 2031 gefunden sein. Es soll rund 20 000 Tonnen hochradioa­ktiver Abfälle aufnehmen, also verbraucht­e Brenneleme­nte aus Atomkraftw­erken und recycelten Atommüll aus ausländisc­hen Wiederaufa­rbeitungsa­nlagen.

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