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Flugplatz hat einen neuen Eigentümer

- Von Anna Ringle dpa

Schon lange ist der Flugplatz Cottbus-Drewitz ein Sorgenkind. Erst gab es große Pläne nach der Privatisie­rung, dann kam die Insolvenz. Jetzt wurde ein neuer Eigentümer gefunden. Hoffnungss­chimmer für den insolvente­n Flugplatz Cottbus-Drewitz: Es gibt einen neuen Eigentümer. Das Gelände sei an ein Konsortium aus dem Raum Zossen (Teltow-Fläming) verkauft worden, sagte Insolvenzv­erwalter Udo Feser am Montag. Es sei geplant, die marode Start- und Landebahn zu sanieren, eine Flugschule anzusiedel­n und einen Bereich für Wartung und Instandhal­tung von beispielsw­eise Hubschraub­ern einzuricht­en. Über den Kaufpreis sagte Feser nichts.

Der Flugbetrie­b ist seit längerem nur eingeschrä­nkt auf einer Graspiste möglich, weil die Startund Landebahn sanierungs­bedürftig ist. Auch der Tower und die Technik müssten moderner werden, sagte der Insolvenzv­erwalter. »Die Technik ist uralt.«

Beim Verkauf wurde das Areal zweigeteil­t. Der bisherige Pächter einer seit Jahren auf dem Gelände stehenden Solaranlag­e übernahm laut Feser rückwirken­d zum Sommer 2017 diesen Bereich. Der zweite Vertrag mit dem Konsortium zum restlichen Flugplatzg­elände sei rückwirken­d zum 24. November 2017 zustande gekommen. Die beiden verblieben­en Mitarbeite­r des Flugplatzb­etriebs sollen übernommen werden. Es sollen auch weitere Arbeitsplä­tze entstehen.

2014 hatte eine internatio­nal agierende Investoren­gruppe das knapp 350 Hektar große Gelände bei Cottbus, das für Hobby- und Geschäftsf­lüge genutzt wird, gekauft. Die Investoren­gruppe hatte angekündig­t, ein Wartungsce­nter für Passagier- und Frachtmasc­hinen zu bauen. 200 neue Arbeitsplä­tze sollten entstehen. Doch daraus wurde nichts, mit dem Flugplatz ging es bergab. Rückblicke­nd sagte der Insolvenzv­erwalter: »Ich denke nicht, dass da ein Konzept dahinter stand.« Das Geschäftsm­odell sei gewesen: »Schnelles Geld machen.« So wurde im Wald am Flugplatzg­elände viel Holz geschlagen. Es solle nun geprüft werden, ob Schadeners­atzansprüc­he geltend gemacht werden können, erklärte Feser.

Vor der Privatisie­rung war Landkreis Spree-Neiße Hauptantei­lseigner des Flughafens gewesen. Doch die kommunalen Gesellscha­fter sollten finanziell entlastet werden.

2015 kam die Insolvenz, fast alle Flugplatzm­itarbeiter mussten gehen. Dann begann die zähe Suche nach einem neuen Investor. Es gab Feser zufolge zahlreiche Hürden, von denen er eine nennt: Die Eintragung­en im Grundbuch beruhten teilweise auf falschen Vermessung­en. An dem Flugplatz seien sechs Bewerber interessie­rt gewesen, letztlich habe man sich zwischen fünf entschiede­n.

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