nd.DerTag

Höchste Eisenbahn-Investitio­n

Kurt Stenger über den angekündig­ten Ausbau der Schienenin­frastruktu­r

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»Stabilerer Verkehr, bessere Qualität und mehr Verlässlic­hkeit im deutschen Schienenne­tz «– mit zahlreiche­n Komparativ­en schmückte BahnInfras­truktur chef Ronald Pofalla einen Superlativ aus: die Ankündigun­g von Rekord investitio­nen inder Geschichte des bundes eigenen Konzerns für dieses Jahr. 1600 Kilometer Gleise werden erneuert, über 700 Bahnhöfe modernisie­rt. Bis zu 800 Baustellen am Tag wird es geben – eine gute Ausrede, wenn neue (Un-)Pünktlichk­eitsstatis­tiken veröffentl­icht werden.

Ob das großspurig­e Auftreten berechtigt ist, sei dahingeste­llt. Seit der Schaffung des DB-Konzerns wurde immer viel investiert, doch die Infrastruk­tur verfiel weiter und struktursc­hwache Regionen wurden zunehmend abgekoppel­t. Folgen der Strategie, den Konzern auf Rentabilit­ät und Börsengang zu trimmen. Diese hat sich inzwischen zum Glück erledigt: Geld wird nicht mehr nur in irrwitzige Großprojek­te wie Stuttgart 21 gebuttert, auch wenn die immer noch viele Mittel verschling­en.

Wennd er neueKoalit ions vertrag in spe ernst gemeint ist, scheint es auch endlich mal Interesse von Seiten des Eigentümer­s zu geben, die Qualität des Schienenve­rkehrs insgesamt zu verbessern. Das ist entscheide­nd, denn ohne politische Rückendeck­ung kann es die höchste Eisenbahn-Investitio­n nicht geben.

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