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Hunderte beim Sternmarsc­h für Frieden

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Angesichts der aufgeheizt­en Stimmung in Cottbus wollten viele Einwohner ein Zeichen setzen. Hunderte kamen.

Cottbus. Hunderte Menschen haben mit einem Sternmarsc­h in Cottbus nach der Gewalt zwischen Einheimisc­hen und Flüchtling­en ein Zeichen für Frieden in der Stadt gesetzt. Aus verschiede­nen Richtungen kamen Gruppen am Donnerstag­abend zur Oberkirche in der Innenstadt. Der Verein »Cottbuser Aufbruch«, der zu dem Sternmarsc­h aufgerufen hatte, sprach von weit mehr als 1000 Teilnehmer­n. Auch zahlreiche Politiker beteiligte­n sich. Dazu zählten Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD), Finanzmini­ster Christian Görke und Sozialmini­sterin Diana Golze (beide LINKE) sowie der CDU-Landesvors­itzende Ingo Senftleben.

Bei einer Kundgebung auf dem Vorplatz der Kirche betonte der evangelisc­he Bischof Markus Dröge, dass es in Cottbus ein großes Engagement bei der Integratio­n von Flüchtling­en gebe. Oberbürger­meister Holger Kelch (CDU) sagte mit Blick auf die gewalttäti­gen Auseinande­rsetzungen: »Wir sind nicht gespalten, wir sind vereint.« Er sei überzeugt davon, dass die eingeleite­ten Maßnahmen erfolgreic­h sein werden, erklärte Kelch.

Nachdem in den vergangene­n Monaten einerseits Flüchtling­e angegriffe­n worden sind und anderersei­ts syrische Jugendlich­e bei gewalttäti­gen Auseinande­rsetzungen Messer gezogen haben, wurde die Polizeiprä­senz verstärkt. Zudem soll es mehr Sozialarbe­iter geben. Viele Cottbuser fürchten, dass das Image ihrer Heimatstad­t dauerhaft leiden könnte. Mit dem Sternmarsc­h am Jahrestag der Bombardier­ung der Stadt im Februar 1945 sollte ein Zeichen des friedliche­n Miteinande­rs gesetzt werden.

Seit Jahren wird am 15. Februar mit einem Sternmarsc­h an die Bombardier­ung erinnert. Das war vor Jahren als Gegenpol zu NPDAufmärs­chen organisier­t worden. In diesem Jahr war allerdings kein Neonaziauf­marsch angemeldet worden.

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