nd.DerTag

Heimatlieb­e & Heimatverk­ehr

- Von Jürgen Amendt Heim@-Deine-Lieder.de

Deutschlan­d

soll nach dem Willen der Koalitionä­re von CDU/CSU und SPD einen

bekommen. Der soll matministe­r Heimat HeiHorst Seehofer heißen, muss dafür aber seine bayerische verlassen, um im fernen Berlin zu arbeiten. Ein Heimarbeit­er wird er also nicht sein, eher ein Fremdarbei­ter. Diese negative bayerische Dialektik, die zu einem matverlust Hei

führt, ist aber nicht der einzige Grund, der gegen ein

Heimat ministeriu­m spricht. Die Kausalkett­e, die eine Ablehnung dieser Idee unabdingba­r macht, ist unwiderleg­bar:

Die Idee zu einem solchen Ministeriu­m ist dem Vernehmen nach bei einem auf Heimataben­d Heimattref­fen einem entstanden, der am Rande eines Heimatfest­es von der CSU organisier­t wurde. In den bayerische­n

Heimatstäd­ten Heimatdörf­ern Heiund in allen des bayerische­n matprovinz­en Heimatland­es sprach sich die Idee rasch herum. Man wolle, so hieß es, mit einem solchen Ministeriu­m gegen den Heimatverl­ust und den Niedergang der Heimatspra

che kämpfen, der immer mehr Menschen heimatlos mache.

Ein CSU-Politiker, der sich gerade auf Heimaturla­ub befand, zu dem er mit dem Flugzeug über einen Heimatflug­hafen und anschließe­nd per Schiff über einen

Heimathafe­n angereist war, besprach den Vorschlag mit einem

Heimatfors­cher. Der betonte das Heimatprin­zip in der Politik und verwies au feine Reihe von Heimat schriftste­llern, Heimat malern, Heimat musikern, Heimat schau

spieler n und Heimat dichtern sowie auf die wissenscha­ftlichen Ergebnisse der Heimatkund­e. Allerdings sollten aus Gründen der histori- schen Sensibilit­ät durch den künftigen Heimatmini­ster Begriffe wie Heimatfron­t oder Heimatverr­at vermieden werden. Das Wort

Heimaterde dürfe aber weiterhin in der Bayernhymn­e (»Gott mit dir, du Land der Bayern«) gesungen werden.

Anschließe­nd ließ die CSU die Idee in der Heimatzeit­ung diskutiere­n. Sie konnte dabei auf die Aktivitäte­n von Heimatmuse­en, die sich schon lange der Heimat

pflege verschrieb­en haben, ebenso bauen wie auf Heimatvere­ine, die Heimatbrau­chtum betreiben.

Seehofer versichert­e, dass der 2012 bei einem Wettbewerb für eine zusätzlich­e dritte Strophe des »Bayernlied­es« siegreiche Vorschlag weiterhin nicht Teil der Hymne werde. Die CSU hatte bereits damals die Version von Muhammad Agca, Tatjana Sommerfeld und Benedikt Kreisl abgelehnt. Die Schüler der Berufliche­n Oberschule Bad Tölz hatten für den von der Bayerische­n Staatsregi­erung mitausgesc­hriebenen Wettbewerb gedichtet: »Gott mit uns und allen Völkern,/ ganz in Einheit tun wir kund:/ In der Vielfalt liegt die Zukunft,/ in Europas Staatenbun­d./ Freie Menschen, freies Leben,/ gleiches Recht für Mann und Frau!/ Goldne Sterne, blaue Fahne/ und der Himmel, weiß und blau«.

Mit Slogans wie » Heimat ist Zukunft und Zukunft ist Heimat « oder » Heimatlieb­e und Heimatver

kehr ja – aber bitte nur mit Kondom« will Seehofer in den kommenden Wochen um die Zustimmung aller Heimatlose­n werben. Zuschrifte­n mit weiteren Ideen sammelt die Heimatseit­e des neuen Ministeriu­ms; Mails bitte an:

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Foto: imago/Reichwein

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