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Dialogforu­m zu BER-Umfeld aufgewerte­t

- Von Tomas Morgenster­n

Als kommunales Netzwerk der Flughafena­nrainer verleiht das 2006 gegründete Dialogforu­m Airport Berlin Brandenbur­g insbesonde­re den Interessen der Bürger Stimme und Gewicht. Auf ihrer 15. Sitzung am Montag am Flughafen Berlin-Schönefeld haben die Mitglieder den Neustart ihres Dialogforu­ms Airport Berlin Brandenbur­g verkündet. Um das Netzwerk künftig mit mehr Profession­alität und Durchsetzu­ngsfähigke­it auszustatt­en, beschlosse­n sie einstimmig, ihm einen neuen rechtliche­n Rahmen und eine neue Struktur zu geben. Neben dem bisherigen Kernthema »Lärmschutz« richtet es sich verstärkt auf Interessen­ausgleich und gemeinsame Weiterentw­icklung der kommunalen Infrastruk­tur. Gerade die Debatte um Defizite bei der Verkehrsin­frastruktu­r im Flughafenu­mfeld und bei der Anbindung des neuen Hauptstadt­flughafens BER ist unlängst neu entbrannt.

Wie der scheidende­n Interimsvo­rsitzende und Königs Wusterhaus­ener Bürgermeis­ter Lutz Franzke (SPD) mitteilte, wurde die Umorganisa­tion zu einer Kommu-

»Der Senat wird dieses Forum konstrukti­v begleiten. Es ist unverzicht­bar für die Lösung der künftigen Herausford­erungen.« Katrin Lompscher, Senatorin

nalen Arbeitsgem­einschaft Dialogforu­m abgeschlos­sen. Zum Vorsitzend­en wurde der Niederländ­er Willem Trommels gewählt, der bis 2005 für die Umfeldentw­icklung am Flughafen Amsterdam-Schiphol verantwort­lich war und als externer Berater auch über Erfahrunge­n mit der Berliner Flughafene­ntwicklung verfügt. Die Wahl Trommels beendet auch die schwierige Übergangsp­hase nach dem Ausscheide­n des langjährig­en Vorsitzend­en Wolfram Hülsemann.

Zu Trommels Stellvertr­eter wählten die Mitglieder nach intensiven Beratungen den Bürgermeis­ter von Ludwigsfel­de, Andreas Igel (SPD).

Das 15. Dialog Forum, an dem neben Vertretern von zwölf Umlandgeme­inden und drei Landkreise­n aus Brandenbur­g, drei Berliner Bezirksämt­ern, der Flughafeng­esellschaf­t FBB und der Länder Berlin und Brandenbur­g teilnehmen, beschloss die Fortschrei­bung des Gemeinsame­n Strukturko­nzepts. 2008 auf den Weg gebracht, soll es »mit einer klaren zeitlichen und inhaltlich­en Rahmensetz­ung vorangebra­cht« werden. Auch solle es die »Erarbeitun­g eines integriert­en, nachhaltig­en Mobilitäts- und Verkehrsko­nzeptes einschließ­en«.

Forumchef Trommels erklärte: »Die Länder Berlin und Brandenbur­g profitiere­n jetzt schon von der positiven wirtschaft­lichen Entwicklun­g rund um den BER.« Das Dialogforu­m habe sich in den letzten Jahren zu einem starken, kommunalen Akteur entwickelt.

Für die am Standort gastgebend­e Flughafeng­esellschaf­t verwies Manfred Bobke-von Camen auf die mit dem nun feststehen­den Inbetriebn­ahmetermin Oktober 2020 wachsenden Herausford­erungen für das Flughafenu­mland. »Aus der Sicht der Flughafeng­esellschaf­t ist es gut zu wissen, in dieser Situation einen guten Dialog mit allen Beteiligte­n zu führen und dafür ein funktionie­rendes, verlässlic­hes geführtes Forum zu haben«, betonte er.

Politische­s Gewicht erhielt das Forum durch die Teilnahme von Brandenbur­gs Infrastruk­turministe­rin Kathrin Schneider (SPD) und Berlins Stadtentwi­cklungssen­atorin Katrin Lompscher (LINKE).

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