Die zwei Kandidaten
Steffen Scheller (CDU) kam im sachsen-anhaltischen Köthen zur Welt. Er wohnt seit 1989 in Brandenburg/Havel, ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Jan van Lessen (parteilos) stammt aus dem niedersächsischen Celle. Der Vater war Bauer, später Offizier, die Mutter Krankengymnastin. Er studierte Jura in Freiburg im Breisgau und in Göttingen und begann bei der Commerzbank zu arbeiten, für die er bereits im Januar 1990 in die DDR ging, im September 1990 eröffnete er die Filiale in Wismar. 1994 wechselte van Lessen nach Brandenburg/Havel und war von dort aus für das Privatkundengeschäft im westlichen Brandenburg zuständig. Seit 2016 ist er im Vorruhestand. Seine Frau ist Direktorin des Amtsgerichts Brandenburg/Havel und Mitbegründerin der Brandenburger Ta- fel, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt. Das Paar bewohnt ein saniertes Bauernhaus mit großem Garten und kümmert sich um zwei Flüchtlinge aus Kamerun. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2011 hatte Dietlind Tiemann (CDU) ihren Posten mit 56 Prozent der Stimmen verteidigt. Norbert Langerwisch (SPD) erhielt damals nur 23 Prozent, Alfredo Förster (LINKE) sogar nur zehn Prozent. Brandenburg/Havel galt lange als SPD-Hochburg. Doch die Bauunternehmerin Dietlind Tiemann, die einst der SED angehört hatte, landete einen Coup, indem sie die Zuschüttung einer scheinbar ewigen Baugrube, des berüchtigten Brandenburger Lochs, organisierte. Daraufhin gewann sie 2003 die Oberbürgermeisterwahl. Das Loch war sieben Jahre lang ein Schandfleck in der Innenstadt gewesen.