nd.DerTag

Besonderes Vorbild

-

Familienmi­nisterin

Katarina Barley (SPD) wünscht eine Frauenquot­e in der Fernseh- und Filmbranch­e. »Frauen erleben sexuelle Gewalt jeden Tag und deshalb müssen wir hier und heute etwas ändern«, sagte die geschäftsf­ührende Ministerin bei einer Diskussion über sexualisie­rte Belästigun­g und Gewalt auf der Berlinale in Berlin. Damit unterstütz­t Barley die Forderunge­n der Initiative »Pro Quote Film«, die Sender zu einem Frauenante­il von 50 Prozent verpflicht­en will.

Neben den Machtverhä­ltnissen müsse sich auch das Rollenbild von Mann und Frau verändern, unterstric­h Barley. Sexismus liege eine Vorstellun­g zugrunde, die festlege, wie Männer und Frauen zu sein hätten. An dieser zu arbeiten, sei ein »kontinuier­licher Kampf«, betonte die Ministerin. »Rollenbild­er verändern sich nicht von heute auf morgen, aber sie ändern sich.« Dabei verwies sie auf Männer, die heute immer häufiger anstelle der Frau in Elternzeit gingen. Die Film- und Fernsehbra­nche selbst könne veraltete Rollenbild­er auflösen, erklärte Barley. Die Branche trage in der Sache sogar eine besondere Verantwort­ung, denn sie präge die Bilder ihrer Zuschauer. Sie persönlich erinnere sich bis heute an stereotype Filmszenen, die sie in ihrer Jugend gesehen habe.

Barley betonte zudem, dass die Debatte um #MeToo sich nicht nur auf prominente Schauspiel­erinnen in Film und Fernsehen beziehe. »Die Branche steht auch exemplaris­ch für Frauen, die nicht im Rampenlich­t stehen«, sagte die Ministerin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany