nd.DerTag

Mit starken Schritten

- Von Du Pham

Die

»liebe gute Herzensjen­ny« stirbt am 2. Dezember 1881 in London. Dass sie als Sozialisti­n nicht lediglich die unterstütz­ende Frau an der Seite von Karl Marx war, erkennt und schätzt der andere treue Weggefährt­e, Friedrich Engels, bei der Trauerrede: »Was eine solche Frau mit so scharfem und kritischem Verstande, mit einem politisch so sicheren Takt, mit solch einer leidenscha­ftlichen Energie, solch großer Hingabe, in der revolution­ären Bewegung geleistet, das hat sich nicht an die Öffentlich­keit vorgedräng­t, ist niemals in den Spalten der Presse erwähnt worden. Was sie getan hat, wissen nur die, die mit ihr gelebt haben.«

Karl Marx, seine Schriften, sein Geist, sein Wirken: All das wäre ohne die treuen Genossinne­n an seiner Seite nicht möglich gewesen. Und darum stellt der Kölner Frauengesc­hichtsvere­in nicht den Philosophe­n, Ökonomen, Theoretike­r und Journalist­en zu dessen 200. Geburtstag in den Mittelpunk­t, sondern all die Frauen im Leben von Karl Marx.

Die eineinhalb­stündige Veranstalt­ung endet mit vielen Wortmeldun­gen und wilden Diskussion­en. Ina Hoerner ist ganz in Schwarz gekleidet, ein grüner langer, leichter Schal legt sich um ihre Schulter, ganz aufgeräumt steht sie vorne am Podest und bemüht sich, allen Aufrufen gerecht zu werden. Ihren Vortrag selbst, eingeleite­t von Homaira Mansury, Fachbereic­hsleiterin für Politische Bildung des VHS-Forums, trägt sie nüchtern und beinahe zurückhalt­end vor den etwa 30 fast ausschließ­lich weiblichen Gästen vor.

Chronologi­sch beginnt die Geschichte der »Frauen um Karl Marx« bei seiner Mutter und der unausgewog­enen Beziehung, führt zu einem kleinen Konspekt

»Und dennoch Karl, ich fühl’ keine Reue.«

Jenny Marx

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