Keine klaren Mehrheiten
Umfrage: Bürger sind beim Thema Fahrverbot uneins
Berlin. Die Deutschen sind in der Frage drohender Fahrverbote für Dieselautos in Städten gespalten. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov äußerten 43 Prozent der Bürger, sie fänden solche Verbote eher gut oder sogar sehr gut. Genauso viele meinten bei der Befragung im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, Fahrverbote in bestimmten Kommunen wären eher schlecht oder sehr schlecht.
Damit sind Befürworter und Gegner gleichauf, wobei der höchste Einzelanteil auf diejenigen entfällt, die Fahrverbote für Dieselwagen für »eher gut« halten (24 Prozent). Eine Mehrzahl der Befragten glaubt aber, dass die Autoindustrie nicht genug für die Umwelt tut.
Unabhängig von dieser konkreten Frage haben große Teile der Bevölkerung nur wenig Vertrauen in die Umweltanstrengungen der Autobauer. 70 Prozent der Befragten erklärten, sie seien nicht der Meinung, dass die Branche bisher genug unternommen habe, um möglichst abgasarme Fahrzeuge anzubieten. Nur 15 Prozent hielten die Maßnahmen für ausreichend. Von den Kritikern wiederum äußerten 87 Prozent ein eher geringes oder sehr geringes Vertrauen in die Autohersteller, wenn es darum geht, in den nächsten drei Jahren mit mehr abgasarmen Modellen nachzubessern.
Sehr große oder eher große Sorgen um die eigene Gesundheit wegen zu schlechter Luft durch Autoabgase machen sich 29 Prozent der Menschen. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) gaben demgegenüber an, eher geringe oder nur sehr geringe Befürchtungen zu haben, dass sie persönlich unter den Emissionen des Autoverkehrs leiden könnten.
Und ist ein Elektroauto eine Alternative für die Innenstadt? Die meisten Befragten (60 Prozent) sagten, sie hätten sich bisher noch nicht über den möglichen Kauf eines E-Fahrzeugs informiert. 34 Prozent bejahten diese Frage,wobei sich aber nur wenige (6 Prozent) ein entsprechendes Modell beim Händler ansahen.
Um wirklich Interesse an einem Elektroauto zu haben, müssten aus Sicht vieler Menschen noch mehr Anreize für den Umstieg geschaffen werden: mehr öffentliche Ladesäulen, mehr Lademöglichkeiten in Wohngebieten, Steuervorteile und Kaufprämien positiv.