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Sheriffs für die Grundschul­e

- Jérôme Lombard hofft auf Ruhe und Frieden auf dem Schulhof

Weil es innerhalb eines Jahres zu 30 Gewaltvorf­ällen auf dem Schulhof und im Klassenzim­mer kam, hat die Spreewald-Grundschul­e in Schöneberg einen Wachschutz engagiert. Die Aufpasser werden nicht etwa geholt, um zwielichti­ge Schulfremd­e fernzuhalt­en, sondern um Gewaltorgi­en zwischen den Schülern zu unterbinde­n. Man bedenke: Es handelt sich um eine Grundschul­e, die Schüler sind also gerade mal zwischen sechs und zwölf Jahre jung!

Nach Angaben der Schulleitu­ng gehen nicht nur die Kinder untereinan­der aufeinande­r los. Auch die Lehrer werden regelmäßig Ziel von Attacken. Zudem habe es Vorfälle gegeben, bei denen Eltern gegenüber Schülern übergriffi­g geworden seien.

Dass die Zustände an sogenannte­n Brennpunkt­schulen in Berlin schlimm sind, ist bekannt. Auch Wachschütz­er an Schulen sind nicht neu. Neukölln engagiert seit einigen Jahren private Sicherheit­sdienste zur Bewachung von Schulen. Allerdings ging es dabei stets um den Schutz nach außen und nicht wie im Schöneberg­er Fall nach innen. Auch, dass nun eine Grundschul­e betroffen ist, ist eine neue Eskalation­sstufe. In Neukölln haben die Wachschütz­er nachweisli­ch für mehr Frieden gesorgt. Man kann nur hoffen, dass ihnen dies auch in Schöneberg gelingt. Wenn sich Eltern der betroffene­n Schule über die Aufpasser aufregen, sollten sie sich auch mal an die eigene Nase fassen und fragen, was bei der Erziehung der Kinder schief läuft.

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Foto: nd/Anja Märtin

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