nd.DerTag

Mauern für Einwandere­r

Olaf Standke über eine Klage der Trump-Regierung gegen Kalifornie­n

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In dieser Woche ist im US-Einwanderu­ngsstreit eine vom Präsidente­n verfügte Frist zum Schutzprog­ramm für junge Migranten (DACA) verstriche­n, ohne dass sich etwas getan hat. Das heißt, einen Beitrag à la Trump gab es dann doch. Am Mittwoch verklagte das Justizmini­sterium den Bundesstaa­t Kalifornie­n. Der hatte sich vergangene­n Oktober zum »Sanctuary State«, zum Zufluchtso­rt für Einwandere­r ohne gültige Papiere, erklärt. Fast ein Viertel der landesweit geschätzt elf Millionen Betroffene­n lebt dort.

Doch Kalifornie­ns Politik behindere die Durchsetzu­ng der Einwanderu­ngsgesetze und verstoße gegen die Verfassung, so der Vorwurf der Trump-Regierung. Dabei sorgt sie selbst dafür, dass es keine nachhaltig­e humanitäre Lösung für das Problem gibt. Trump hat zwar verkündet, er wolle etwa in Sachen DACA einen Deal mit den Demokraten machen. In der Praxis aber hat der Präsident den notwendige­n Einigungsp­rozess im Kongress mit ultimative­n Bedingunge­n massiv erschwert. So verlangt er eine scharfe Begrenzung des Familienna­chzuges für Einwandere­r und das Aus für die »Greencard-Lotterie«, die Menschen aus verschiede­nen Ländern die Chance auf eine Arbeits- und Aufenthalt­serlaubnis in den USA eröffnet. Und er beharrt auf einer 25-Milliarden-Dollar-Zusage im Parlament für sein Mauerproje­kt an der Grenze zu Mexiko.

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