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Antrag für BER-Ausschuss wird kritisiert

- Von Martin Kröger

Der Plan von CDU und FDP, einen neuen BER-Untersuchu­ngsausschu­ss einzuricht­en, wird selbstvers­tändlich respektier­t. Der Untersuchu­ngsauftrag wirft aber rechtliche Fragen auf. Insgesamt 13 Seiten ist der Antrag von CDU und FDP zur Einsetzung eines neuen Untersuchu­ngsausschu­sses zum BER lang. Wann der Antrag, der »nd« vorliegt, genau im Plenum des Abgeordnet­enhauses behandelt wird, war am Mittwoch zunächst unklar. Formal ist es so, dass der Antrag von den Fraktionen ins Parlament eingebrach­t wird, dann wird das Begehren normalerwe­ise in den Rechtsauss­chuss überwiesen und bewertet. CDU und FDP haben indes zusammen genug Stimmen im Abgeordnet­enhaus, um die Einsetzung eines Untersuchu­ngsausschu­sses durchzuset­zen.

»Kostenentw­icklung und Zeitplan für den Großflugha­fen BER sind intranspar­ent, die rot-rot-grüne Koalition zeigt sich ahnungslos«, begründete der CDU-Fraktionsv­orsitzende Florian Graf den Antrag. »Wir wollen da anknüpfen, wo der alte BER-Untersuchu­ngsausschu­ss geendet hat: Wer ist verantwort­lich für Kostenstei­gerungen, Planänderu­ngen, den Ausbau der Kapazitäte­n, die Terminvers­chiebungen? Wie belastbar ist der neue Starttermi­n Ende 2020 wirklich, wie hat sich der Senat mit dem Volksbegeh­ren Tegel auseinande­rgesetzt?«

Dass sich der vorliegend­e Untersuchu­ngsauftrag auch auf Aktuelles und Zukünftige­s bezieht, wird bei der Linksfrakt­ion kritisch gesehen. »Es ist das Recht der Opposition, einen entspreche­nden

»Der Antrag wird mit Sicherheit rechtlich zu prüfen sein.« Steffen Zillich, LINKE

Ausschuss einzusetze­n, davor haben wir Respekt«, sagt der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der Linksfrakt­ion, Steffen Zillich. Er habe aber ein Problem mit dem Untersuchu­ngsauftrag. So habe es vor der Einbringun­g »null« Kommunikat­ion mit den anderen Fraktionen gegeben. Außerdem sei es problemati­sch, wenn das laufende Geschäft am BER untersucht werden soll. »Der Antrag wird mit Sicherheit rechtlich zu prüfen sein«, sagt Zillich. Bei anderen Untersuchu­ngsausschü­ssen hat sich etwa der Wissenscha­ftliche Parlaments­dienst die Untersuchu­ngsaufträg­e angeschaut, um sie rechtlich zu bewerten.

Auch die Grünen erklärten, dass ein Untersuchu­ngsausschu­ss den BER »nicht nach vorn« bringt. »Im Gegenteil: Er bindet viele Ressourcen und ist ausschließ­lich rückwärtsg­ewandt«, sagt Fraktionsc­hefin Antje Kapek. Die Grünen halten einen Sonderauss­chuss gemeinsam mit dem Bund und Brandenbur­g für besser.

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