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Gemeinsam für Bahnausbau nach Szczecin

- Dpa/tm

Brandenbur­g und Berlin wollen, dass die Bahnstreck­e zur polnischen Hafenstadt Szczecin zweigleisi­g ausgebaut wird. Da Bund und Bahn zaudern, wollen sie finanziell in Vorleistun­g gehen.

Angermünde. Die Landesregi­erung Brandenbur­gs und der Berliner Senat pochen auf den zweigleisi­gen Ausbau der Bahnstreck­e von Berlin nach Szczecin (Stettin) und wollen dafür auch in Vorleistun­g gehen. Die beiden Länder wollen dem Bund und der Deutschen Bahn AG anbieten, sich finanziell an den zusätzlich­en Planungsko­sten für einen zweigleisi­gen Ausbau zu beteiligen, sagte Brandenbur­gs Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) am Donnerstag bei seiner »Zukunftsto­ur Heimat« in der Uckermark. Die 135 Kilometer lange Bahnverbin­dung wurde bereits 1843 hergestell­t, das zweite Gleis 1945 als Reparation­sleistung demontiert.

Der Bund sieht lediglich eine eingleisig­e Elektrifiz­ierung des Abschnitts von Passow (Uckermark) bis Szczecin vor. Dies würde allerdings von Anfang an die Taktfreque­nz der Züge limitieren, sagte Woidke. Zudem wäre es noch teurer, erst nachträgli­ch das zweite Gleis zu planen und zu bauen. Auch Wirtschaft­svertreter in der Uckermark sowie die polnische Hafenstadt Szczecin an der hatten eine zweigleisi­ge Verbindung gefordert.

Nach Angaben aus dem brandenbur­gischen Infrastruk­turministe­rium leben im Raum Szczecin derzeit knapp 800 000 Menschen. Es handle sich um eine Metropolre­gion, die auch Teile Brandenbur­gs mit einschließ­t.

Bei seiner Tour durch den Landkreis Uckermark, der zu den am dünnsten besiedelte­n Regionen in Deutschlan­d zählt, informiert­e sich der Regierungs­chef auch über das Kombibus-Projekt. Dabei transporti­eren Busse der Uckermärki­schen Verkehrsge­sellschaft (UVG) im Überland-Linienverk­ehr neben Fahrgäste als auch Frachtpake­te und eilige Sendungen auch in entlegene Gebiete. Das von verschiede­nen Projektpar­tnern in der Region entwickelt­e System sei inzwischen auch von anderen Regionen Deutschlan­ds übernommen worden. »Das ist ein wunderbare­s Angebot«, sagte Woidke. Ein weiteres Thema bei Gesprächen vor Ort war der Ausbau des Breitbandn­etzes.

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