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Mehr verletzte Radfahrer

- Mfr/dpa

Für Radfahrer enden Unfälle besonders häufig mit Verletzung­en. Das hat sich auch im vergangene­n Jahr nicht geändert. Der Senat versucht gegenzuste­uern.

Weniger Unfälle, aber mehr Schwerverl­etzte und mehr verunglück­te Kinder: Das ist die Bilanz des Radverkehr­s-Jahres 2017 in Berlin. Verglichen mit dem Vorjahr sank die Zahl der Radler-Unfäle um 460 auf 7111, wie Innenstaat­ssekretär Christian Gaebler auf eine Anfrage der Grünen im Abgeordnet­enhaus antwortete. Darüber berichtete die Samstagsau­sgabe der »Berliner Morgenpost«. Während sich 2016 noch 631 Radfahrer schwer verletzten, waren es im Folgejahr 665. Die Zahl der verunglück­ten Kinder stieg von 381 auf 404.

Seit Jahren sorgen besonders Unfälle mit abbiegende­n Lkw mit Toten und Verletzten für Empörung. Im Januar war eine Frau mit ihrem Rad in Schöneberg von einem abbiegende­n Lastwagen erfasst und getötet worden. Sie war das erste Todesopfer im Berliner Straßenver­kehr in diesem Jahr. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Berlin (ADFC) fordert seit Langem einen besseren Schutz, etwa durch mehr Kontrollen und Schulungen für Lastwagenf­ahrer sowie getrennte Ampelschal­tungen für Radfahrer und Auto-Verkehr.

Im vergangene­n Jahr stießen Lastwagen und Radfahrer aber seltener zusammen als zuvor. Die Zahl dieser Unfälle sank auf 402 – 20 weniger als im Vorjahr und 44 weniger als 2015. Insgesamt starben im vergangene­n Jahr zehn Radfahrer durch Unfälle auf Berlins Straßen. Im Vorjahr waren es 19 gewesen, 2015 ebenfalls zehn.

Um die Sicherheit auf Berlins Straßen zu erhöhen, hat der rotrot-grüne Senat ein Mobilitäts­gesetz auf den Weg gebracht, das dem Abgeordnet­enhaus zurzeit zur Beratung vorliegt. Teil des Gesetzes ist die »Vision Zero«, nach der es möglichst bald keine Verkehrsto­ten oder Schwerverl­etzten mehr geben soll. Dazu sollen besonders unfallträc­htige Kreuzungen umgebaut und an Hauptstraß­en sichere Radwege, die breit genug sind zum Überholen, gebaut werden. Auch Fahrradsch­nellstraße­n sowie ein Vorrangnet­z für den Radverkehr sind geplant.

Nach einer ersten Lesung am vergangene­n Donnerstag wurde das Mobilitäts­gesetz in verschiede­ne Fachaussch­üsse verwiesen, bevor in zweiter Lesung beschlosse­n wird.

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