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Ramelow im Fadenkreuz

Ministerpr­äsident erhält nach Tweet für Freiheit für Afrin Morddrohun­gen

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Erfurt. Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (LINKE) erhält nach eigenen Angaben Morddrohun­gen, nachdem er sich auf Twitter für die Kurden in Afrin im Nordwesten Syriens eingesetzt hat. Die Drohungen reichten von Äußerungen wie »In den Särgen ist noch Platz« bis zu angedrohte­n Kopfschüss­en, sagte Ramelow am Samstag . Der Shitstorm gegen ihn, bei dem er auch massiv beschimpft werde, habe in der Nacht zum Samstag begonnen, als er einen pro-kurdischen Tweet der Vorsitzend­en der Hamburger Linksfrakt­ion, Cansu Özdemir, mit »YPG,YPG,YPG ....« beantworte­t hatte. Die YPG ist eine Kurdenmili­z, die als Teil der Koalition gegen die Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) im Norden Syriens aktiv ist.

Danach sei in der Nacht zum Samstag eine Fotomontag­e mit sexualisie­rten Fotos seiner Frau aufgetauch­t, sagte Ramelow. Die Twitteracc­ounts deuteten sowohl auf Absender in der Türkei als auch in Deutschlan­d hin. Dies habe er dem Kurznachri­chtendiens­t als Straftat gemeldet. Die Fotos seien seines Wissens mittlerwei­le von Twitter gelöscht worden.

Türkische Truppen und syrische Verbündete hatten im Januar eine Offensive in der nordsyrisc­hen Region Afrin begonnen. Ramelow bekundete auch in weiteren Tweets seine Solidaritä­t mit den Kurden. »Afrin steht für Selbstbest­immung und jeder Beschuss oder Angriff durch einen NATO Partner empfinde ich als Schlag gegen unsere Werte und unsere Freiheit! Es ist der offene Bruch des Völkerrech­ts! Solidaritä­t mit (...) Afrin!«, heißt es dort beispielsw­eise.

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