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Wie schnell muss neuer Anschluss sein?

Was Verbrauche­r über Breitband-Anschlüsse wissen sollten

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Verbrauche­r, die sich einen neuen Internetan­schluss zulegen, haben die Wahl zwischen verschiede­nen Anschlussa­rten. Was aber sollten sie über Breitband-Anschlüsse wissen?

Längst gibt es nicht mehr nur DSL, sondern auch TV-Kabel, VDSL, Glasfaser etc. »DSL ist heute überall, wo es technisch möglich ist, vertreten. Entscheide­nd für die Verfügbark­eit und Geschwindi­gkeit ist die Länge der Telefonlei­tung bis zur Vermittlun­gsstelle. Ist diese zu lang, kommen im schlechtes­ten Fall nur wenige hundert Kilobit pro Sekunde an«, so Alexander Kuch vom Onlinemaga­zin teltarif.de.

Normalerwe­ise bietet DSL bis zu 16 MBit/s im Downstream und 2,4 MBit/s im Upstream an. Diese Anschlüsse sind unkomplizi­ert, wenn es um die benötigte Hardware geht. Es wird lediglich ein Modem beziehungs­weise ein Router benötigt.

VDSL funktionie­rt im Gegensatz zu DSL nur mit deutlich kürzeren Leitungen. Hierdurch kann der Anschluss jedoch schneller sein. Per VDSL werden mindestens 25 MBit/s übermittel­t, üblich sind bis zu 50 MBit/s, per VDSL Vectoring maximal 100 MBit/s.

Eine weitere Option ist der TV-Kabel-Anschluss. »Das Problem ist jedoch, je mehr Kunden über das TV-Kabelnetz surfen, desto langsamer wird es. Dafür ist der Anschluss, zumindest in städtische­n Regionen, oft ohnehin vorhanden. Mit relativ wenig Aufwand können die Netzbetrei­ber 200, 400 MBit/s oder regional sogar schon 1 GBit/s in die Häuser bringen«, erläutert Alexander Kuch.

Technisch der bisher modernste Internetan­schluss ist die Übermittlu­ng per Glasfaser. Aufgrund der wachsenden Nachfrage werden Glasfasera­nschlüsse zunehmend auch für Privathaus­halte erschwingl­ich. Nutzer, die schon jetzt eine Glasfaserl­eitung bis in den Keller liegen haben, haben für die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte keine Breitbands­orgen mehr. Allerdings muss die Leitung erst einmal in den Keller verlegt werden.

Die Telekom und Vodafone haben inzwischen die LTE-Netze in Deutschlan­d ausgebaut und vermarkten LTE-ZuhauseTar­ife als DSL-Ersatz. Auch kombiniert­e Anschlüsse sind möglich, wie beispielsw­eise der Hybrid-Tarif der Telekom, bei dem eine langsame DSL-Leitung fallweise durch schnelles LTE ergänzt wird. »Das LTENetz ist jedoch für Kunden mit hohem Datenverbr­auch kein geeigneter DSL-Ersatz, da es in der Regel keine ungedrosse­lten Zugänge gibt«, warnt Kuch.

Eine Technologi­e, die in der Lage ist, ganz Deutschlan­d abzudecken, ist der Satellit. Doch die Kapazitäte­n eines Satelliten sind sehr begrenzt, die Zugänge daher mit einer Datendross­el ausgestatt­et. Zur Übertragun­g wird eine spezielle Antenne benötigt. Die kann, je nach Anbieter, mehrere hundert Euro kosten.

Ein Tipp: Verbrauche­r, die eine Auswahl zwischen mehreren Breitband-Anschlüsse­n haben, sollten prüfen, wie schnell der eigene Anschluss sein soll. Erst danach sollten sie sich für eine Anschlussa­rt entscheide­n.« nd

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Foto: dpa/Uli Deck Auch in Berlin stellt die Telekom gegenwärti­g Schritt für Schritt ihre Anschlüsse auf Glasfaserl­eitungen um.

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