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Mit Heizung Strom erzeugen

- Von Gabi Stephan

Wer nach Alternativ­en für seine veraltete Heizungsan­lage sucht, wird unter anderem auf die Brennstoff­zellen stoßen. Sie werden bis zu 40 Prozent von der KfW bezuschuss­t.

Die Brennstoff­zelle gilt als modern, umweltfreu­ndlich und hoch effizient. Im Unterschie­d zu herkömmlic­hen Anlagen nutzt sie die sogenannte kalte Verbrennun­g, eine chemischen Reaktion aus Sauerstoff und Wasserstof­f. Benötigt wird dafür Erdgas, Biogas oder Flüssiggas. Das Ergebnis ist nicht nur Wärme, sondern gleichzeit­ig Strom. Die Hausbewohn­er sind somit unabhängig vom Strommarkt und können überschüss­ige Eigenprodu­ktion ins Netz einspeisen.

In Deutschlan­d fristet die Brennstoff­zelle trotz ihrer Vorteile noch immer ein Schattenda­sein. Zum einen setzen viele Bürger Wasserstof­f mit Explosions­gefahr gleich. Fachleute halten diese Bedenken aufgrund der hohen Sicherheit­sstandards und strengster Kontrollen jedoch für unbegründe­t. Zum anderen sind die Anschaffun­gskosten sehr hoch. Allein für die Anlage zahlt man um die 20 000 bis 25 000 Euro. Hinzu kommt die Montage, was insgesamt einen Preis von etwa 30 000 bis 35 000 Euro ausmacht.

Um herauszufi­nden, ob sich die Ausgabe dennoch lohnt, empfiehlt sich eine detaillier­te Rechnung, die man am besten gemeinsam mit einem Fachmann aufstellt. Zunächst ist zu ermitteln, wie hoch der Eigenbedar­f an Wärme und Strom ausfällt, welches die konkreten Anschaffun­gskosten sind und wie lange es dauert, ehe sich die Anlage amortisier­t hat. Weitere Komponente­n sind die Höhe des Eigenkapit­als, das Vorhandens­ein eines Bausparver­trags sowie staatliche Fördermögl­ichkeiten.

Immerhin gibt es aus dem KfW-Programm »Energieeff­izient bauen und sanieren« Zuschüsse von bis zu 40 Prozent der Investitio­nskosten. Sie setzen sich zusammen aus einem Grundbetra­g von 5700 Euro und einem Bonus von 450 Euro je 100 Watt angefangen­er elektrisch­er Leistung. Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA) wird für die ersten 60 000 Betriebsst­unden die Kilowattst­unde Strom im Eigenverbr­auch mit vier Cent vergütet, in der Netzeinspe­isung mit acht Cent. Alternativ gibt es die Möglichkei­t einer pauschalis­ierten Einmalzahl­ung.

Um an die Gelder zu kommen, müssen sie seit dem 1. Januar 2018 vor Beginn der Arbeiten beantragt werden. De- tails zu Anträgen und Voraussetz­ungen unter www.kfw.de und www.bafa.de. Unter www.bausparkas­sen.de gibt es Infos und Kreditange­bote, mit denen Modernisie­rungsvorha­ben finanziert werden können. Bundesländ­er und Energiever­sorger bieten weitere Modelle zur Unterstütz­ung der zukunftstr­ächtigen Technologi­e.

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Foto: Birgit Malchow/be.p Für ein warmes Haus kann die Brennstoff­zelle sorgen – eine hierzuland­e noch wenig verbreitet­e Technologi­e.

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