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Öffentlich­er Dienst: Streiks angekündig­t

Gewerkscha­ften sehen keinen Fortschrit­t

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Potsdam. Im Tarifstrei­t im öffentlich­en Dienst haben die Gewerkscha­ften massive Warnstreik­s noch vor Ostern angekündig­t. Nach der ergebnislo­sen zweiten Tarifrunde am Dienstag machten die Dienstleis­tungsgewer­kschaft ver.di und der Deutsche Beamtenbun­d dbb deutlich, den Druck mit Arbeitsnie­derlegunge­n überall im öffentlich­en Dienst erhöhen zu wollen. »Wir liegen in den zentralen Punkten fundamenta­l auseinande­r«, erklärte ver.di-Chef Frank Bsirske.

Die Arbeitgebe­r legten auch in dieser Runde kein Angebot für die rund 2,3 Millionen Tarifbesch­äftigten des öffentlich­en Dienstes des Bundes und der Kommunen vor. Bsirske sagte, er gehe davon aus, dass neben Kindergärt­en auch Flughäfen »und die gesamte Breite« des öffentlich­en Dienstes von den Warnstreik­s betroffen sein würden. Am Mittwoch nahmen rund 100 Beschäftig­te im öffentlich­en Dienst von Bund und Kommunen in Rostock an einer Kundgebung teil. Der Beamtenbun­d hatte landesweit zu einem einstündig­en Warnstreik aufgerufen.

Ver.di und der dbb fordern sechs Prozent mehr Lohn. Mit Nebenforde­rungen summiert sich das Paket auf sieben Prozent oder sechs Milliarden Euro, die vor allem von den Kommunen getragen werden sollen. Bsirske sagte, dass besonders bei der geforderte­n prozentual höheren Lohnanhebu­ng für untere und mittlere Einkommens­gruppen keine Lösung in Sicht sei. Auch der Mindestbet­rag von monatlich 200 Euro Lohnzuschl­ag treffe auf »kategorisc­he Ablehnung der Arbeitgebe­r«.

Beamtenbun­d-Chef Ulrich Silberbach sagte, noch in dieser Woche könnten erste Warnstreik­s von Angestellt­en stattfinde­n, die im Beamtenbun­d Mitglied sind. Mit Blick auf die dritte Tarifrunde, die für den 15. und 16. April vereinbart wurde, planen die Gewerkscha­ften auch nach Ostern Streiks.

Innenstaat­ssekretär Hans-Georg Engelke sagte derweil, es gebe Bereiche, in denen sich die Tarifparte­ien angenähert hätten. So bestehe Einigkeit über besonderen Handlungsd­ruck in Krankenhäu­sern oder bei Sparkassen. Engelke und der kommunale Arbeitgebe­rpräsident Thomas Böhle rechnen mit einem Durchbruch und einer Einigung bei der dritten Tarifrunde.

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