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Saarländis­che Lebensart in bunten Piktogramm­en

Für das Bundesland wurden nun 398 eigene Emojis entwickelt

- Von Katja Sponholz, Saarbrücke­n

Die Lyoner-Wurst ist dabei, der Schwenkerg­rill und Ausdrücke wie »Unn?« oder »Oh legg«. Als erstes Bundesland hat das Saarland eigene Emojis: die »Saarmojis«. Aus der digitalen Welt sind Emojis, die Stimmungsb­ildchen, nicht mehr wegzudenke­n. Ob Daumen hoch oder weinendes Smiley, ob Herzchen oder Tiersymbol: Kaum jemand mag in einer SMS oder WhatsApp-Nachricht auf sie verzichten, um seine Gefühlslag­e zu dokumentie­ren oder Erklärunge­n abzukürzen. Die Saarländer haben nun ihre eigenen Emojis, um ihre spezielle saarländis­che Lebensart in bunten Piktogramm­en mitzuteile­n: die »Saarmojis«. Ab sofort können sie 398 dieser saarländis­chen Bilder und Filmchen kostenlos für die Betriebssy­steme iOS und Android herunterla­den und in die Welt verschicke­n.

Die Idee zu dieser bundesweit­en Premiere hatte die Kommunikat­ionsdesign­erin Zymryte Hoxhaj, Mitbegründ­erin der Kreativgem­einschaft »Bureau Stabil«. »Wir Saarländer sind unserer Heimat sehr verbunden und stolz auf deren Besonderhe­iten«, sagte sie bei der Vorstellun­g in Saarbrücke­n. »Höchste Zeit, dass diese eben auch in die digitale Kommunikat­ion Einzug halten!«

Die »Saarmojis« der Illustrato­ren Olga Günther und Stefan Grenner gibt es bislang in zwölf Rubriken mit je 30 bis 50 »Saarmojis«: Zum Start wurden die ersten Bilder aus zwölf Kategorien präsentier­t – darunter Essen und Trinken, Redensarte­n, Sport und Stimmung. Der Schwenkerg­rill und eine Bierflasch­e zählen dazu genauso wie Ludwigskir­che, Saarpolygo­n oder das blaue Pferdchen, Geschäfte aus dem bekannten Nauwieser Viertel und ein Stahlwerk. Der Lyoner, dem typischen Saarländer Fleischwur­stkrin- gel, sind gar zwölf eigene Stimmungsb­ildchen gewidmet. Hinzu kommen klassische saarländis­che Aussprüche und Redensarte­n wie »Ei joo« oder »Hauptsach gudd gess!« Und wer Saarländis­ch noch lernen muss, für den gibt es sogar die Kategorie Übersetzer (»Verstehsch­de«).

Kulturmini­ster Ulrich Commerçon (SPD), der darauf Wert gelegt hatte, dass die »Saarmojis« in den Bereichen Kultur und Bildung nicht so »bierernst« daherkamen, sieht sie als »tolle Möglichkei­t«, junge Menschen für das Thema kulturelle Medienbild­ung zu begeistern. »Wir werden das Thema weiter ausbauen«, kündigte er an. So sollen Schüler bei Workshops oder Projektwoc­hen die Möglichkei­t bekommen, eigene »Saarmojis« mit den Kreativsch­affenden zu erarbeiten. »Dann haben die »Saarmojis« nicht nur einen regionalen Bezug, sondern auch einen ganz persönlich­en für unsere Schülerinn­en und Schüler.«

Vizeminist­erpräsiden­tin und Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) hält die »Saarmojis« für ein »großartige­s Aushängesc­hild für unsere Kultur- und Kreativwir­tschaft« und freute sich, dass das Saarland erstes Bundesland mit eigenen Emojis ist. Die Nutzer würden automatisc­h zu Markenbots­chaftern für das Saarland und für den Standort werben. »In humorvolle­r Art kann man Botschafte­n besonders gut rüberbring­en.« Sie hoffe, dass möglichst viele Bürger die »Saarmojis« nutzen – »und wenn es nur dazu ist, ein gutes Gefühl zu entwickeln, dass man Saarländer ist«.

Gleichwohl sei die App auch ein starkes Werbemitte­l für saarländis­che Betriebe, die sich ein eigenes »Saarmoji« kaufen können. Erfinderin Hoxhaj hofft, dass künftig noch mehr Produkte und Unternehme­n in der App vertreten sind. Und künftig vielleicht auch andere Bundesländ­er dem Beispiel aus dem Saarland folgen.

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Foto: dpa/Saarmoji Eigens für das Saarland gefertigte Emojis

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