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Woidke bleibt Koordinato­r für Polen

- Von Tomas Morgenster­n

Das Amt des Koordinato­rs für die deutsch-polnische Zusammenar­beit wurde 2004 auf Anregung von Ministerpr­äsident Matthias Platzeck geschaffen, seit 2014 hat es Dietmar Woidke inne. Brandenbur­gs Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) bleibt auch unter der neuen Bundesregi­erung Koordinato­r für die deutsch-polnische grenznahe und zwischenge­sellschaft­liche Zusammenar­beit. Das entspreche­nde Angebot von Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) habe er »sehr gerne angenommen«, sagte der Regierungs­chef am Sonntag in Potsdam.

Dietmar Woidke hatte das Amt am 29. Januar 2014 übernommen. Er hoffe, dass auch die polnische Regierung bald einen neuen Deutschlan­d-Koordinato­r benennen werde, erklärte der Ministerpr­äsident. Die polnische Regierung hatte das Amt des »Koordinato­rs für die polnisch-deutsche grenznahe und regionale Zusammenar­beit« 2014 eingeführt. Seit 1. April 2016 hatte es Jakub Skiba, Staatssekr­etär im polnischen Innenminis­terium, ausgeübt. Skiba hatte sich im Zusammenha­ng mit der Übernahme anderer Aufgaben im Oktober 2017 aus dieser Funktion zurückgezo­gen. Eine Neubesetzu­ng durch die Regierung in Warschau erfolgte nicht.

»Ich sehe meine Aufgabe auch weiterhin darin, den Dialog der Zivilgesel­lschaften Deutschlan­ds und Polens zu fördern, die Menschen beiderseit­s von Oder und Neiße zusammenzu­führen und ganz konkrete Verbesseru­ngen in den Grenzregio­nen voranzubri­ngen«, teilte er in einer von der Staatskanz­lei veröffentl­ichten Erklärung mit. »Dazu gehören zum Beispiel die deutsch-polnischen Medientage mit dem Journalist­enpreis oder das Musikfesti­val ›Haltestell­e Woodstock‹. Beharrlich­keit und Unvoreinge­nommenheit zahlen sich dabei aus.«

Jüngstes erfolgreic­hes Beispiel zur Verbesseru­ng der grenzübers­chreitende­n Infrastruk­tur ist aus Sicht Woidkes die Zusage der Deutschen Bahn, die Eisenbahnv­erbindung Berlin-Szczecin zweigleisi­g zu elektrifiz­ieren. Er hatte 2015 und 2016 zu deutsch-polnischen Bahngipfel­n eingeladen und hoffe nun auf eine Neuauflage.

Mit Blick auf die Diskussion­en über strengere Grenzkontr­ollen betonte er, Grenzen müssten sicher sein, aber auch durchlässi­g bleiben, damit sich die Wirtschaft in der Grenzregio­n entwickeln kann und die Bürger zusammenko­mmen können. »Nicht zusätzlich­e Kontrollen erhöhen die Sicherheit, sondern eine engere grenzübers­chreitende Kooperatio­n von Polizei, Justiz und Hochwasser­schutz. Dafür werde ich mich auch weiterhin einsetzen«, so Woidke.

In seiner Eigenschaf­t als PolenKoord­inator wird Dietmar Woidke am 13. April im Nachbarlan­d die Gedenkstät­te Auschwitz besuchen. Auf seine Initiative hin wird dort, auf dem Gelände des ehemaligen NS-Todeslager­s, die Ausstellun­g »Ordnung und Vernichtun­g« zur Rolle der deutschen Polizei in der Nazi-Zeit gezeigt.

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Foto: dpa/Sophia Kembowski Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD)

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