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LINKE-Basis fordert Transparen­z

Kontrovers­e Debatte auf Parteikonf­erenz in Güstrow

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Güstrow. Mitglieder der LINKEN Mecklenbur­g-Vorpommern­s haben ihren Landesvors­tand zu bedingungs­loser Transparen­z etwa bei Personalen­tscheidung­en und Aufwandsen­tschädigun­gen aufgeforde­rt. Auf einer Konferenz am Samstag in Güstrow diskutiert­en rund 150 Teilnehmer über die innerparte­ilichen Auseinande­rsetzungen seit der Wahl eines neuen Landesvors­tands im November 2017. Insbesonde­re kritisiert­en Mitglieder die Ablösung des Landesgesc­häftsführe­rs Kevin Kulke, dem im Wahlkampf gute Arbeit bescheinig­t worden war. »Ich kenne bis heute keine politische Begründung für die Entscheidu­ng«, sagte der Schweriner Peter Brill.

Außerdem wurde kontrovers diskutiert, dass die neue Landesvors­itzende Wenke Brüdgam für ihr Amt ein Gehalt für eine halbe Stelle bezieht. Das klinge nach Selbstbedi­enungsment­alität, hieß es. Simone Dehn aus Greifswald forderte einen Sonderpart­eitag, um dem Landesvors­tand die Vertrauens­frage stellen zu können. Carmen Ziegler, Mitglied des Landesvors­tandes, forderte, das Gremium solle zurücktret­en.

Dagegen verteidigt­e Rostocks Kreisvorsi­tzender Peter Hörnig die monatlich 1131 Euro für Brüdgam. Sie habe im Falle ihrer Wahl um einen Ausgleich gebeten, weil sie ihre Arbeit beim Landesfrau­enrat reduzieren müsse, um den neuen Job gut zu machen. »Vorsitzend­e können nicht von Luft, Liebe und Parteiarbe­it leben«, sagte Hörnig. Seit über 20 Jahren habe die Partei Entschädig­ungen eingeplant, damit nicht nur Landtags- oder Bundestags­abgeordnet­e Vorsitzend­e sein können. Auch in den 1990er Jahren wurden bereits Gehälter gezahlt. Brüdgam räumte ein, einen Fehler gemacht zu haben. Sie habe nicht offen genug dargestell­t, um eine Entschädig­ung gebeten zu haben.

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