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Haus & Garten

Die Gartenkolu­mne

- Von Peter Kollewe

Die Gartenkolu­mne: April, April, der tut, was er will. Dazu Tipps für den Frühlingsm­onat

Was hat man dem April nicht schon alles angehängt. Er ist launisch und unberechen­bar: Schnee, Regen, auch mal mollige Temperatur­en – Aprilwette­r, das sagt wohl alles, oder?

Jahrhunder­te alt sind die Bauernrege­ln, basierend auf Erfahrung und Naturbeoba­chtung. Und sie bestechen vielfach durch ihre doppelte Sichtweise.

Ein Beispiel? »Blüht die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche.« Ein trockener Sommer steht bevor. Und im Umkehrschl­uss: »Blüht die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche.« Nässe, den Sommer kann man knicken.

Auch Klein- und Hobbygärtn­er sollten hin und wieder die Weisheiten unserer Altvordere­n auf den Schirm holen. Gerade im April. Los geht's mit dem Ersten des Monat: »Säen am 1. April verdirbt den Bauern mit Stumpf und Stiel.« Was lehrt und das? Gelinder der 2. (Rosamunde): »Bringt Rosamunde viel Sturm und Wind, ist er viel später uns gelind.« Einen Tag danach (Christian) wird geratschla­gt: »Wer an Christian säet Lein, bringt schönen Flachs in seinen Schrein.« Nun muss man nicht gleich den Gartenanba­uplan umstellen, sollte aber den Monatsvier­ten (Ambrosius) im Blick haben: »Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.« Aber auch: »Sankt Ambrosius man Zwiebeln säen muss.« Und: »Erbsen säe Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus.« Entscheidu­ngsfreude ist gefragt. Tag 5 (Vinzenz) hat Perspektiv­e: »Ist Sankt Vinzenz Sonnensche­in, bringt es viele Körner ein.« Gärtnerher­z, was willst du mehr!

Wetterweit­blick steht am Amandustag (8. April) an: »Ist's um Amandus schön, wird der Sommer keine Dürre sehn.« Tags darauf (St. Waltraud) wird es happig: »Hört Waltraud nicht den Kuckuck schrei'n, dann muss er wohl erfroren sein.« All das Geplänkel scheint mit dem Monats-13. (Martin) eine Richtung zu bekommen: »So wie Martin es will, zeigt sich dann der ganze April.«

Lasst und freudig auf den 14. (Tiburtius) schauen: »Wenn der Tiburtius schellt, grünt der Garten und das Feld.« Der Freude folgt Verdruss, denn am 16. (Albinus) heißt es: »Regnet's stark zu Albinus, macht's den Bauern viel Verdruss.« Schlimmer dann am 23. April (St. Georg): »Georg kommt nach alten Sitten auf einem Schimmel (Letzter Frühlingss­chnee) angeritten.« Selbst ohne Schnee trägt dieser Tag das Unheil in sich: »Ist's an Georgi hell und warm, gibt's noch ein Wetter, dass Gott erbarm.«

Die Krönung am 24. (St. Fidel): »Wenn's friert an St. Fidel, bleibt's 15 Tag noch kalt und hell.« Dann am 28. (St. Vitalis): »Friert's am Tag von St. Vital, friert es wohl noch 15 Mal.«

Übrigens, am 11. Mai kommen die Eisheilige­n ...

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Foto: nd/Peter Kollewe Die Ruhe vor dem »Sturm«?

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