nd.DerTag

Keine Garantie für genügend Kitaplätze

-

Nach der Entscheidu­ng des Oberverwal­tungsgeric­hts zu den Kitaplätze­n hat die Bezirksbür­germeister­in von Friedrichs­hain-Kreuzberg, Monika Hermann (Grüne), die Senatsverw­altung für Bildung kritisiert. Diese habe das Problem der fehlenden Plätze für die Kinder lange ignoriert, sagte sie.

Der Bezirk könne nun nicht garantiere­n, dass innerhalb von fünf Wochen, wie es das Oberverwal­tungsgeric­ht verlange, ausreichen­d Kitaplätze bereitsteh­en werden. Auf der Warteliste im Bezirk stünden 300 Kinder. Laut Hermann gibt es ein Strukturpr­oblem. Die Entscheidu­ng über die Aufnahme von Kindern liege bei den Trägern, die Bezirke hätten kein Zugriffsre­cht.

Daraufhin bekräftigt­e Berlins Bildungsse­natorin Sandra Scheeres (SPD), dass der Senat alles tun werde, um den Rechtsansp­ruch auf einen Kitaplatz umzusetzen. In der Verantwort­ung seien aber auch die Bezirke: »Die Jugendämte­r müssen den Eltern Plätze vermitteln. Das Land Berlin hat eine Verantwort­ung, die Bezirke zu unterstütz­en. Wir stellen über 200 Millionen Euro zur Verfügung. Wir haben ein eigenes Landesprog­ramm und arbeiten mit den Trägern zusammen, dass wir jetzt schon über 40 000 Plätze geschaffen haben. Das Land Berlin ist jetzt sogar dazu übergegang­en, selber Kitas zu bauen.« Erklärtes Ziel sei es, bis 2021 etwa 25 000 neue Kitaplätze zu schaffen.

Scheeres betonte, grundsätzl­ich halte das Land an dem Belegungss­chlüssel für Kitas fest. In Einzelfäll­en müsse es auch zu Überbelegu­ngen in einigen Kitas kommen: »Da, wo es notwendig ist, wo wir einen Kitaplatz für einzelne Eltern benötigen, die keinen bekommen, kann man punktuell eine Überbelegu­ng beantragen. Das ist möglich. Es muss nur getan werden. Und darum geht es ja jetzt, dass genau diese Instrument­e genutzt werden und dass die Träger dieses dann auch umsetzen. Also wir müssen hier an einem Strang ziehen.« dpa/nd

Newspapers in German

Newspapers from Germany