Rüstungsexporte angeprangert
Ostermarschierer demonstrieren in mehr als 90 Städten für den Frieden
Berlin. Die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung haben am Karfreitag mit Aktionen in sechs Bundesländern begonnen. Auftakt war eine Kundgebung in Chemnitz. »Wir fordern Abrüstung für das Leben und die Zukunft, für Klima und Umwelt«, sagte Reiner Braun, Co-Vorsitzender des International Peace Bureau, vor dem Rathaus. Er warnte vor einer Verdoppelung der Rüstungsausgaben und verlangte den Abzug der Bundeswehr aus »meist völkerrechtswidrigen Interventionskriegen«. Bis Ostermontag sind in mehr als 90 Städten Kundgebungen geplant.
Der Brandenburger Politiker Bernd Lachmann hat im Vorfeld der Märsche eine Initiative gestartet, um 2018 zum Jahr des Friedens zu machen. Er will regionale Friedensforen veranstalten, um u.a. den Zusammenhang von Pflegenotstand und Rüstungshaushalt zu verdeutlichen.
Gronau. Mit Veranstaltungen in mehreren Städten hat die Friedensbewegung am Karfreitag ihre diesjährigen Ostermärsche gestartet. Demonstrationen und Kundgebungen fanden unter anderem in Chemnitz, Bremen und an der Urananreicherungsanlage im münsterländischen Gronau statt. Dort gingen rund 300 Menschen auf die Straße. Die Stadt ist Standort von Deutschlands einziger kommerzieller Urananreicherungsanlage. Bundesweit sind an den Ostertagen mehr als 100 Veranstaltungen geplant.
Indes fand eine Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn in Rheinland-Pfalz heraus, dass der Hunsrück-Flughafen im vergangenen Jahr deutlich häufiger vom USMilitär genutzt wurde als 2016. Dabei sei es um Tankstopps auf dem Weg in weit entfernte Staaten und zurück in die USA gegangen. Die Initiative registrierte 2017 nach eigenen Angaben 1516 solcher Starts und Landungen. Die Zahl der beförderten Soldaten sei um 18 808 auf 113 685 gestiegen. Der Flughafen Hahn wollte dazu keine Angaben machen. Branchenkenner hielten die Zahlen für möglich.