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Böses Foul zum Halbfinala­uftakt

Die Adler Mannheim haben am Tag nach dem 2:4 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei Meister Red Bull München ein Verfahren beantragt

- Von Tobias Brinkmann, München dpa

Münchens Eishockeyp­rofi Pinizzotto sorgt mit einem überharten Einsteigen gegen Nationalsp­ieler Plachta für den Aufreger beim Auftakt der Halbfinal-Playoffs. Die DEL ermittelt. Ein böses Foul und heftige Schiedsric­hterkritik haben den Auftakt der Halbfinal-Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga überschatt­et. Ein brutaler Check von Münchens DeutschKan­adier Steve Pinizzotto im ersten Spiel der Best-of-Seven-Serie gegen Adler Mannheims Nationalsp­ieler Matthias Plachta rückte das hochklassi­ge 4:2 des Titelverte­idigers in den Hintergrun­d. Vorm zweiten Spiel am Samstag (19 Uhr) in Mannheim ist die Stimmung aufgeladen.

Vor allen Mannheims Trainer Bill Stewart fand deutliche Worte in Richtung Schiedsric­hterteam. »Ihre Leistung war heute katastroph­al«, schimpfte der Kanadier. »Die zwei Hauptschie­dsrichter haben aus einem Spiel mit zwei hart agierenden Mannschaft­en einen Zirkus gemacht.«

Vor allem der heftige Ellbogench­eck von Münchens Bad Boy Pinizzotto gegen Olympia-Silbermeda­illengewin­ner Plachta in der 47. Minute machte Stewart wild. Der am Kopf getroffene Mannheimer blieb minutenlan­g auf dem Eis liegen und musste danach, gestützt von zwei Spielern, in die Kabine. Es gehe ihm »den Umständen entspreche­nd«, sagte Mannheims Pressespre­cher Adrian Parejo am Karfreitag. Ein weiterer Einsatz in der Serie gegen München sei aber »mehr als fraglich«.

Wiederholu­ngstäter Pinizzotto, der in der Vergangenh­eit bereits durch brutale Foulspiele auf sich aufmerksam machte, bekam nur eine ZweiMinute­n-Strafe. »Ein Witz. Das ist nicht zu akzeptiere­n«, monierte Stewart. Direkt nach dem Spiel äußerten sich viele Eishockeyf­ans erbost in den sozialen Medien und plädierten für eine lange Sperre Pinizzotto­s.

»Wir haben heute Morgen den Antrag auf ein Ermittlung­sverfahren ge- stellt«, sagte Parejo. Die DEL prüfe derzeit auch das Verhalten des Deutsch-Kanadiers auf der Strafbank, bestätigte DEL-Pressespre­cher Matthias Schumann bei Sport1. Pinizzotto hatte sich nach dem Foul auf der Strafbank ein verbales Duell mit Mannheims David Wolf geliefert, welches er nach Ablauf der Strafe auch noch mit den Fäusten fortsetzen wollte. Wolf fuhr jedoch von dannen, während Pinizzotto eine 10-Minuten-Disziplina­rstrafe erhielt.

Deutlich ruhiger verlief das erste Halbfinals­piel in Berlin. Mit 5:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers sorgten die Eisbären für einen perfekten Start in die Serie. »In den ersten zehn Minuten waren wir etwas nervös und haben den einen oder anderen Konter zugelassen«, sagte Berlins Trainer Uwe Krupp. »Aber mit dem ersten Tor kam Sicherheit in unser Spiel, danach sind wir fünfzig Minuten marschiert, haben unser Spiel gespielt und einen guten Job gemacht.« Das zweite Spiel findet am Samstag (16.30 Uhr) in Nürnberg statt.

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Foto: imago/GEPA/Markus Fischer Raubein: Pinizzotto

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