nd.DerTag

Einnahmen der Kommunen steigen

Rekordüber­schuss gemeldet

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Wiesbaden. Die Kommunen haben im vorigen Jahr einen Rekordüber­schuss von 10,7 Milliarden Euro verbucht, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit. Damit habe sich die Finanzlage der Gemeinden weiter verbessert. Bereits seit 2012 seien die Einnahmen höher als die Ausgaben. Auf der Einnahmens­eite gab es ein Plus von 4,6 Prozent auf 258,4 Milliarden Euro, bedingt vor allem durch steigende Steuereinn­ahmen und Zuschüsse des Bundes bei den Integratio­nskosten und zur weiteren Entlastung von Bundesländ­ern und Kommunen. Auch die höheren Beteiligun­gen des Bundes an den Kosten für Unterkunft und Heizung für Arbeitssuc­hende hätten sich positiv ausgewirkt.

Die Ausgaben stiegen mit 2,5 Prozent langsamer auf 247,7 Milliarden Euro. Dabei machten sich die niedrigere­n Zinsen und ein Rückgang bei den sozialen Leistungen um 0,2 Prozent bemerkbar. Der Rückgang erklärte sich durch die um ein Drittel auf 3,7 Milliarden Euro gefallenen Kosten für Leistungen nach dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz.

Wieder einmal ist von sprudelnde­n Steuereinn­ahmen die Rede. Diesmal sind die Kommunen dran. Einen Rekordüber­schuss von sage und schreibe 10,7 Milliarden Euro haben die Städte und Gemeinden vergangene­s Jahr verbucht, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit. Doch wer jetzt hofft, dass das städtische Schwimmbad bald wieder öffnet, das mangels Geld vor Jahren geschlosse­n wurde, könnte enttäuscht werden.

Es ist nämlich für einen Stadtkämme­rer ein großer Unterschie­d, ob er die Finanzen einer florierend­en schwäbisch­e Gemeinde mit fünf Hidden Champions als Arbeitgebe­r managt oder ob er die Löcher im Haushalt einer ehemaligen Malocherst­adt im Ruhrpott oder in Ostdeutsch­land stopfen muss. So warnen Kommunalpo­litiker schon seit langem, dass die Kluft zwischen armen und reichen Kommunen wächst. Ein Grund dafür ist, dass die Gemeinden einen Großteil der staatliche­n Sozialleis­tungen stemmen müssen. Dadurch haben arme Kommunen höhere strukturel­le Ausgaben als reiche Gemeinden. Zudem müssen sie mit weniger Einnahmen zurechtkom­men, weil reiche Kommunen sich über höhere Zuflüsse, etwa aus der Gewerbeste­uer oder der Einkommens­teuer, freuen können.

So sind die angeblich sprudelnde­n Steuereinn­ahmen für manche Kommunen tatsächlic­h eher ein Rinnsal.

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