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Tote bei Luftangrif­fen in Afghanista­n

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Kundus. Die UNO geht Berichten über einen verheerend­en Luftangrif­f der afghanisch­en Streitkräf­te in der Provinz Kundus nach. Experten seien vor Ort, um »beunruhige­nde Berichte« zu überprüfen, wonach Zivilisten »schweres Leid« zugefügt wurde, so die UNOMission für Afghanista­n. Es sollen viele Zivilisten getötet und verletzt worden sein.

Quellen aus Afghanista­ns Sicherheit­sapparat hatten am Montag von einem Luftangrif­f der Armee auf eine Koranschul­e berichtet. In der Schule waren den Angaben zufolge ranghohe Kommandeur­e der Taliban versammelt gewesen. Mehrere Quellen in den Sicherheit­sbehörden gaben an, beim Angriff seien mindestens 59 Menschen getötet worden, darunter Talibanbef­ehlshaber. Die meisten zivilen Opfer waren Kinder. Der Polizeiche­f von Kundus, Abdul Hamid Hamidi, sprach von »72 Feinden«, die getötet worden seien. Zudem seien fünf Zivilisten umgekommen. Er wies die Angaben zurück, dass die Koranschul­e beim Luftangrif­f getroffen worden sei.

Die Taliban bestätigte­n den Angriff, stritten aber die Anwesenhei­t von Kämpfern ab. Die Koranschul­e sei von Islam-Gelehrten mit Sympathien für die Taliban geführt worden, aber für die Öffentlich­keit zugänglich gewesen. Während des Angriffs hätten sich 2000 Menschen in der Schule befunden, darunter 750 Schüler.

Aus Sicherheit­skreisen hieß es, die Taliban hätten die Koranschul­e als Treffpunkt gewählt, um Luftangrif­fen zu entgehen.

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