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Starkregen lässt Gewinn absinken

Wenn es mehr regnet, wird weniger Wasser aus dem Trinkwasse­rnetz gezapft. Für die Wasserbetr­iebe ist das nicht gut fürs Geschäft. Sie mussten außerdem mehr Abwasser reinigen.

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Der verregnete Sommer 2017 hat den Berliner Wasserverb­rauch gesenkt – unter anderem wurden Gärten und Grünanlage­n weniger bewässert oder Autos weniger oft gewaschen. Bürger und Unternehme­n kauften im vergangene­n Jahr bei den Berliner Wasserbetr­ieben 205 Millionen Kubikmeter Wasser, das waren 2,6 Prozent weniger als 2016. Zugleich stieg die Abwasserme­nge, die gereinigt wurde, um 6,9 Prozent auf 262 Millionen Kubikmeter. Das sagte der Vorstandsc­hef der Berliner Wasserbetr­iebe, Jörg Simon, am Dienstag bei der Vorstellun­g der Jahresbila­nz 2017 in Berlin.

Das Landesunte­rnehmen wolle noch mehr in die Qualität des Trinkwasse­rs und die Abwasserkl­ärung investiere­n. Bis zum Jahr 2023 sollen dafür 2,3 Milliarden Euro ausgegeben werden. Der Stauraum für Abwasser an regenreich­en Tagen wird um 300 000 Kubikmeter erhöht. Zugleich soll im Stadtgebie­t mehr Wasser als bisher dort versickern und verdunsten können, wo es herunterko­mmt. Dazu werde voraussich­tlich im Mai eine Regenwasse­ragentur ins Leben gerufen, die sich um solche Projekte kümmern werde, sagte Simon. »Ungeachtet der hohen Investitio­nen, die wir aus eigener Kraft stemmen, bleiben unsere Tarife auch in den kommenden mindestens vier Jahren stabil«, kündigte Simon an.

Wegen der geringeren Nachfrage und weil der Senat die geforderte Kapitalver­zinsung gesenkt hatte, ging der Umsatz der Wasserbetr­iebe um 4,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Der Jahresüber­schuss schrumpfte um gut ein Fünftel auf 135 Millionen Euro. Davon fließen nach Angaben Simons 42 Millionen Euro in die Rücklage für Investitio­nen sowie 34 Millionen in die Tilgung des Kredits für den Rückkauf der Wasserbetr­iebe durch das Land. Die übrigen 59 Millionen Euro werden an dem Landeshaus­halt ausgeschüt­tet. »Die Berliner Wasserbetr­iebe sind ein erfolgreic­hes öffentlich­es Unternehme­n«, erklärt Berlins Wirtschaft­ssenatorin Ramona Pop (Grüne).

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