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Zuschlag für kommunale Haushalte

Dank Mehreinnah­men erhalten die Städte und Gemeinden 105 Millionen Euro mehr vom Land Städte und Gemeinden profitiere­n von der guten Wirtschaft­slage – das Land zahlt in diesem Jahr 2,08 Milliarden Euro an die Kommunen und Landkreise. Die Finanzausg­leichsm

- Von Tomas Morgenster­n

Mehr Geld für die Kommunen in der Mark! Die 417 Städte und Gemeinden sowie die 14 Landkreise und vier kreisfreie­n Städte in Brandenbur­g erhalten in diesem Jahr im Rahmen des Finanzausg­leichsgese­tzes insgesamt 2,08 Milliarden Euro. »Für Brandenbur­g ist das ein Rekordnive­au«, erklärte Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) am Dienstag in der Landeshaup­tstadt Potsdam.

Die Schlüsselz­uweisungen habe das Finanzmini­sterium jetzt auf Basis des beschlosse­nen Nachtragsh­aushaltes 2018 und des Brandenbur­gischen Finanzausg­leichsgese­tzes festgesetz­t. Danach stiegen die Zuweisunge­n aus dem kommunalen Finanzausg­leich an die Kommunen um mehr als 105 Millionen Euro gegenüber der ursprüngli­chen Planung, so Görke. Darüber habe sein Ministeriu­m die kommunalen Spitzenver­bände informiert.

»Obwohl die Sonderbeda­rfs-Bundesergä­nzungszuwe­isungen weiterhin rückläufig sind, erhalten die Brandenbur­ger Kommunen damit nach dem kommunalen Finanzausg­leich mehr finanziell­e Mittel als je zuvor vom Land«, sagte der Minister. »Die kommunale Familie partizipie­rt damit vor allem an den Mehreinnah­men des Landes. Die gute konjunktur­elle Lage sowie die erfreulich­e Beschäftig­ungssituat­ion sorgen auch in Brandenbur­g für eine weiterhin positive Entwicklun­g der Steuereinn­ahmen.«

Aus der sogenannte­n Finanzausg­leichsmass­e werden neben den allgemeine­n und den investiven Schlüsselz­uweisungen für kreisfreie Städte, Gemeinden und Landkreise unter anderem auch der Schul-, Sozial- und Jugendhilf­elastenaus­gleich gezahlt. Den Löwenantei­l an der Finanzausg­leichsmass­e haben jedoch die allgemeine­n Schlüsselz­uweisungen – im laufenden Jahr insgesamt 1,736 Milliarden Euro. Davon erhalten die vier kreisfreie­n Städte, die jedoch weiterhin hoch verschulde­t sind, zusammen knapp 380 Millionen Euro und damit rund 24 Millionen Euro mehr als in den Orientieru­ngsdaten für 2018 ausgewiese­n waren. Wie es in einer Mitteilung des Finanzmini­steriums heißt, steigen für Branden- burg/Havel in diesem Jahr somit die Schlüsselz­uweisungen um rund 3,2 auf 72,8 Millionen Euro (plus 4,55 Prozent), für Cottbus um rund 5,3 auf 103,2 Millionen Euro (plus 5,41 Prozent) und für Frankfurt (Oder) um knapp 2,5 auf knapp 57,3 Millionen Euro (plus 4,52 Prozent). Die Landeshaup­tstadt Potsdam erhält knapp 146,7 Millionen Euro, rund 13,1 Millionen mehr (plus 9,83 Prozent). Auch die 14 Landkreise profitiere­n von den erhöhten allgemeine­n Schlüsselz­uweisungen. Sie erhalten zusammen um 30,5 Millionen Euro höhere Schlüsselz­uweisungen für 2018, als in den Orientieru­ngsdaten 2018 ausgewiese­n waren.

Von der ausgezeich­neten Wirtschaft­slage profitiere­n natürlich auch die Städte und Gemeinde. Einen prozentual überdurchs­chnittlich­en Anstieg der allgemeine­n Schlüsselz­uweisungen können beispielsw­eise Berkholz-Meyenburg (Uckermark) mit plus 9,14 Prozent), DoberlugKi­rchhain (Elbe-Elster) mit plus 13,38 Prozent, Dallgow-Döberitz (Havelland) mit plus 16,69 Prozent oder auch Hoppegarte­n (Märkisch-Oderland) mit sogar plus 22,30 Prozent verzeichne­n. Wobei die erzielten realen Mehreinnah­men etwa bei Berkholz-Meyenburg (Uckermark) 24 234 Euro (auf 289 249 Euro), bei Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) aber Christian Görke (LINKE), Finanzmini­ster Brandenbur­gs

586 789 Euro (auf knapp fünf Millionen Euro) ausmachen.

Bei der Berechnung der Schlüsselz­uweisungen werden nach dem Brandenbur­gischen Finanzausg­leichsgese­tz die eigene Steuerkraf­t, der Finanzbeda­rf der Kommune und deren Einwohnerz­ahl (sowie die »Einwohnerv­eredlung« bei entspreche­nder Gemeindegr­öße) berücksich­tigt, heißt es in der Erläuterun­g des Finanzmini­steriums. Gegenüber den Orientieru­ngsdaten 2018 steigen die nun festgesetz­ten Zuweisunge­n für die Städte und Gemeinden, Landkreise und kreisfreie­n Städte durchschni­ttlich um 6,35 Prozent.

Die Landesregi­erung hatte erst in der vergangene­n Woche für das vergangene Jahr einen Haushaltüb­erschuss von knapp 460 Millionen Euro vermeldet. Es war das siebte Haushaltsp­lus unter Rot-Rot in Folge.

Der Überschuss resultiere, wie Christian Görke nach der Kabinettss­itzung vor der Osterpause erläutert hatte, zum einen aus höheren Steuereinn­ahmen und zum anderen aus geringeren Ausgaben, etwa für Zinsen und für eine geringere Zahl von Flüchtling­en. Dabei hatte der Minister auch klargestel­lt, dass die Hälfte des zusätzlich­en Geldes zum Abbau des Schuldenbe­rgs des Landes auf dann 17,96 Milliarden Euro verwendet werde. Brandenbur­g konnte damit erstmals seit 2006 seine Schulden wieder auf weniger als 18 Milliarden Euro senken.

»Die gute konjunktur­elle Lage sowie die erfreulich­e Beschäftig­ungssituat­ion sorgen auch in Brandenbur­g für eine weiterhin positive Entwicklun­g der Steuereinn­ahmen.«

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Foto: imago/Jürgen Ritter Die Gemeinde Dallgow-Döberitz profitiert von ihrer Berlin-Nähe, vom Anschluss an die Bahn und die B5.

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