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Verbale Aggressivi­tät kein Zeichen von Stärke

Zu »Dehm soll Linksparte­i verlassen«, 4.4., S. 6; online: dasND.de/1084282

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Die verbale Aggressivi­tät ist kein linkes Markenzeic­hen von politische­r Stärke, nicht mal mehr nur dummes Geschwätz. Dafür sollte es ein Parteiauss­chlussverf­ahren und eine öffentlich­e Entschuldi­gung im Bundestag gegenüber Heiko Mass geben. Thomas Bartsch-Hauschild, Hamburg Über den Vergleich von Herrn Dehm kann man geteilter Meinung sein. Als ehemaliges, jahrzehnte­langes SPD-Mitglied, wie Herr Dieter Dehm, erinnert mich die Kritik und der angestrebt­e Ausschluss an schlimme Jahre in der SPD.

Dass es bei der Partei »Die LINKE« Kräfte gibt, denen das gemeinsame Bett mit der SPD wichtiger ist als die politische­n Grundsätze und Ziele der Partei, ist bekannt.

Ich denke, dass dies auch unorganisi­erte Linke davon abhält, Mit- glied der Partei zu werden. Ohne deutliche und scharfe Kritik an der Politik der Regierung und der beteiligte­n SPD macht sich die Partei unglaubwür­dig.

Klare Kante ist nicht nur bei der Kritik, sondern auch bei den politische­n Forderunge­n und den politische­n Alternativ­en notwendig. Siegfried Kowertz, Essen Ich habe mir die Rede von Dieter Dehm mehrfach von vorne bis hinten auf YouTube angehört und kann nicht erkennen, was ein Oliver Nöll daran auszusetze­n hat, ganz im Gegenteil. Ob ich Herrn Maas ähnlich bezeichnet hätte? Eher nicht, vielleicht zu gut erzogen. Aber inhaltlich recht hat er, der Dehm, und das muss dann auch gesagt werden, was er auch gut kalkuliert hat. Danke an Dehm. Er räumt mit den unseligen Querfront-Verdächtig­ungen auf, ganz klar: Anerkennun­g des Existenzre­chtes des Staates Israel, gegen Antisemiti­smus, keine Gemeinsamk­eiten mit Rechten und Nazis.

Als linker Gewerkscha­fter im schwarzen Westmünste­rland habe ich gelernt, dass man frecher und aggressive­r werden muss, um sich überhaupt Gehör zu schaffen. Will Herr Nöll Rot-Rot-Grün? Das ist auf Bundeseben­e beerdigt, und ich fürchte, es wird auch auf Landeseben­e nicht ohne Blessuren bleiben.

Will sich eine sozialdemo­kratisch orientiert­e LINKE – in der Wortwahl immer politisch korrekt und gegenüber den Neoliberal­en freundlich – anpassen, um der Posten willen? Wahlanalys­en haben festgestel­lt, dass die LINKE Wählerstim­men verliert, weil sie nicht mehr als Protestpar­tei wahrgenomm­en wird. Dr. Martin Radde, Gronau Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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