nd.DerTag

Alle gegen alle auf den Straßen

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Der Winter hat fast nur Nachteile. Es ist kalt, ungemütlic­h und dunkel. Aber beim Radfahren geht es in der Regel – wenn nicht gerade hoher Schnee liegt – deutlich entspannte­r zu als jetzt. Seit der Frühling da ist und die Osterferie­n zu Ende sind, macht sich der Unterschie­d extrem bemerkbar. Es ist überall voll und eng: auf den Bürgerstei­gen, auf den Straßen – auf den wenigen ausgebaute­n Angebotsst­reifen für Radfahrer und den Radwegen sowieso. Dass in Berlin jedes Jahr mehr Menschen leben, ist bekannt. Aber nirgends macht sich das so bemerkbar wie in diesen Tagen im Stadtverke­hr.

Überall Gedrängel. An roten Ampeln stauen sich die Radfahrer in großen Gruppen wie bei der Tour de France. Respekt und Rücksichtn­ahme bleiben dabei bei einigen Verkehrste­ilnehmern allzu häufig auf der Strecke. Zum Teil wird gepöbelt, geschrien und gezetert. Das wiederum hat zur Folge, dass die Aufmerksam­keit für die Gefahren des Straßenver­kehrs nachlässt. Von den Geisterfah­rern, die einem immer irgendwo entgegenko­mmen, ganz zu schweigen.

Überhaupt wird die Lage dadurch verschärft, dass viele Verkehrste­ilnehmer die Regeln missachten. Bei Rot zu fahren ist für viele keine Sünde, sondern gehört dazu. Gefährlich wird es im Radverkehr aber vor allem durch zugeparkte Wege und Autofahrer, die beim Rechtsabbi­egen lieber auf ihr Smartphone schauen, als über ihre Schulter zu blicken. All das bedeutet Stress. Von den von Rot-Rot-Grün versproche­nen neuen Radwegen ist dagegen noch wenig zu sehen – schade.

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Foto: nd/Camay Sungu Martin Kröger übers Radfahren nach Beginn des Frühlings

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