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Bezirke alleine schaffen es nicht

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Rot-Rot-Grün beschreite­t beim Schulbau neue Wege – das gefällt nicht allen. Aber mit der Einbeziehu­ng der HOWOGE in die Planungen könnte endlich der Schub erzeugt werden, der nötig ist, um den Sanierungs­stau in den Schulen anzugehen. Auch die dringend benötigten neuen Schulplätz­e könnten leichter geschaffen werden, wenn nicht nur der Senat baut, sondern auch das kommunale Unternehme­n.

Denn Fakt ist: Obwohl die Bezirke ihre Bautätigke­it bei den Schulen von 70 Millionen Euro (2016) auf 95 Millionen Euro (2017) steigern konnten, sind sie mit ihren Möglichkei­ten nicht in der Lage, die angepeilte Bauleistun­g von 200 Millionen Euro pro Jahr für die Schulen zu stemmen. Wenn Privatisie­rungskriti­ker das trotzdem fordern, blenden sie an dieser Stelle die Realität aus.

Überhaupt verwundert der Privatisie­rungsvorwu­rf beim Schulbau: Schließlic­h sagt auch niemand, die HOWOGE als kommunales Unternehme­n, das zu 100 Prozent dem Land Berlin gehört, würde Wohnungen privatisie­ren, wenn es sie neu baut. Dass die Bezirke die Schulen über MieterVerm­ieter-Modelle erwerben, ist ebenfalls nichts Neues. Bei Kitas gibt es das schon länger, und auch Schulen wurden noch in WestBerlin nach solchen Finanzieru­ngsmodelle­n gebaut.

Die Partnersch­aft mit der HOWOGE bietet zudem den Vorteil, dass, wenn die Schuldenbr­emse greift, die Wohnungsba­ugesellsch­aft dennoch Kredite für die Schulen aufnehmen darf. Das mag als Schattenha­ushalt verdammt werden, aber die Alternativ­e wäre, die Schulen weiter verfallen zu lassen. Wenn alles läuft, steht die erste HOWOGE-Schule im zweiten Halbjahr 2020 zur Verfügung, ohne das Unternehme­n gäbe es den Neubau nicht.

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Foto: nd/Camay Sungu Martin Kröger über die Pläne zum Neubau von Schulen

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