nd.DerTag

Streit um Hotelvertr­ag in Köln

CDU-Politikeri­n lässt alle Vorwürfe zurückweis­en

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Köln. Im Streit um die Unterbring­ung von Flüchtling­en in einem Kölner Hotel einer CDU-Politikeri­n haben deren Anwälte Vorwürfe zurückgewi­esen und vor einer Hetzkampag­ne gewarnt. »Die Initiative für den Vertragsab­schluss ging dabei im Wesentlich­en von der Stadt aus«, teilten die Anwälte am Montagaben­d schriftlic­h mit.

Die Kölner CDU will die Betreiberi­n des Hotels jedoch nicht länger in ihrer Spitze dulden. Man erwarte, dass sie von ihrem Vorstandsa­mt zurücktret­e, hieß es in einer Mitteilung des Parteivors­tandes, die auf der Internetse­ite der Kölner CDU veröffentl­icht wurde. Es werde weitere Aufklärung in der Sache durch das Rechnungsp­rüfungsamt erwartet. Dabei müsse das gesamte Verfahren der Flüchtling­sunterbrin­gung und die Handhabung der Vertragsmo­dalitäten überprüft werden.

Die Hotelbetre­iberin ist eine von mehr als 20 Beigeordne­ten im Vorstand des CDU-Kreisverba­ndes. Ihre Anwälte unterstric­hen, sie habe sich im Zuge des Angebots zur Flüchtling­s-Unterbring­ung weder ihre politische­n Kontakte zunutze gemacht noch seien die Umstände, die zu dem Vertragsab­schluss 2017 führten, auch nur ansatzweis­e rechtlich zu beanstande­n. »Da sich unsere Mandantin nichts vorzuwerfe­n hat, wird sie auch von ihren politische­n Ehrenämter­n nicht zurücktret­en«, betonten die Anwälte. Sie sei nur eine von über 40 Hotelbetre­ibern, mit denen die Stadt Köln vergleichb­are Verträge geschlosse­n habe.

Der Kölner SPD-Vorsitzend­e Jochen Ott hatte heftige Kritik an dem Verfahren geübt. Einen solchen Vertrag bei schon deutlich gesunkenen Flüchtling­szahlen und noch dazu für einen langen Zeitraum abzuschlie­ßen, sei ein »Skandal« und »instinktlo­s«, erklärte er vergangene Woche. Oberbürger­meisterin Henriette Reker (parteilos) will alle Vereinbaru­ngen zur Unterbring­ung von Flüchtling­en in Hotels überprüfen.

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