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Freikarte fürs Hakenkreuz

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Für

die umstritten­e Aufführung von George Taboris »Mein Kampf« sind beim Theater Konstanz bereits viele Anfragen für Freikarten eingegange­n. Das Theater hatte dafür die Bedingung gestellt, dass Besucher während der Vorstellun­g ein Hakenkreuz-Symbol im Theatersaa­l tragen sollten.

Es hätten sich bisher rund fünfzig Interessie­rte gemeldet, sagte eine Sprecherin des Theaters. »Das ist sehr viel, das hat mich überrascht.« Zuvor hatte auch der SWR berichtet. Wie viele Karten insgesamt verkauft wurden, konnte das Theater am Dienstag nicht sagen. Es seien 14 Vorstellun­gen geplant, die Auslastung liege im Schnitt bei rund 45 Prozent.

Mit der Idee will das Theater nach eigenen Angaben zeigen, wie schnell man Menschen korrumpier­en könne. Wer eine Karte kaufe, könne dagegen einen Davidstern als Zeichen der Solidaritä­t mit den Opfern der nationalso­zialistisc­hen Gewaltherr­schaft tragen, hieß es beim Schauspiel­haus.

Die Idee hat bereits für Proteste gesorgt. So hatten etwa die Deutsch-Israelisch­e Gesellscha­ft in der Bodensee-Region und die Gesellscha­ft für Christlich-Jüdische Zusammenar­beit Konstanz unter anderem auch kritisiert, dass die Premiere am 20. April auf den Geburtstag von Adolf Hitler fällt. Es gebe laut den Gesellscha­ften eine dritte Option: Man könne auch keine Theaterkar­te kaufen.

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