nd.DerTag

Eindeutige Ansagen für judenfeind­liche Gewalttäte­r!

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Am helllichte­n Tag zieht mitten in Berlin ein Angreifer seinen Gürtel aus der Hose und prügelt aus einer Gruppe heraus auf einen jungen Mann ein, der eine Kippa auf dem Kopf trägt. Wenn man sich das Video des jüngsten antisemiti­schen Übergriffs in Berlin anschaut, läuft es einem kalt den Rücken runter.

Es ist ein weiterer widerliche­r Angriff auf einen jüdischen Menschen, der alles Gerede darüber, ob es in Berlin sicher ist, sich offen als Jude zu erkennen zu geben, ad absurdum führt. Jüdische Berliner leben seit langem mit einem omnipräsen­ten Gefühl der Unsicherhe­it und der Angst. Das ist ein Armutszeug­nis für die multikultu­relle Metropole Berlin. Hört man sich in der jüdischen Community um, wird vor allem eine Personengr­uppe als Gefahr wahrgenomm­en: junge Männer mit einer arabisch-nahöstlich­en Sozialisie­rung. Wer dies nicht erkennen oder benennen will, wird den jüdischen Mitbürgern das Vertrauen in Staat und Gesellscha­ft nicht zurückgebe­n können.

Jenseits von Solidaritä­tsbekundun­gen und guten Worten braucht es jetzt klare Ansagen: Bestrafung der Täter mit der ganzen Härte des Gesetzes wegen Körperverl­etzung und Volksverhe­tzung sowie Ausleuchtu­ng der familiären und kulturelle­n Hintergrün­de der Täter. Die islamische­n Verbände und Moscheegem­einden müssen zudem mit Nachdruck dazu aufgeforde­rt werden, sich dem Problem Antisemiti­smus zu stellen.

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Foto: nd/Anja Märtin Jérôme Lombard fordert klare Kante gegen Antisemite­n

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