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Burg ehrt Brigitte Reimann mit einer Konferenz

Auch während Sachsen-Anhalts Landesgart­enschau ab 21. April soll der charismati­schen Schriftste­llerin gedacht werden

- Von Sabrina Gorges, Burg

Burg in Sachsen-Anhalt ist die Geburtssta­dt von Brigitte Reimann. Vor 85 Jahren kam die Schriftste­llerin dort zur Welt. Doch 2017 war Reimanns Geburtshau­s abgerissen worden. Literatur, Architektu­r, Städtebau: Den Leidenscha­ften der Schriftste­llerin Brigitte Reimann (1933-1973) folgend soll im Spätsommer in ihrer Geburtssta­dt Burg (Sachsen-Anhalt) mit einer Konferenz an die früh Verstorben­e erinnert werden. Vom 6. bis 8. September ist die Stadt in enger Zusammenar­beit mit der Brigitte Reimann-Gesellscha­ft in Neubranden­burg Gastgeber der Veranstalt­ung »Stadt & Literatur«.

»Brigitte Reimann wäre in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden, außerdem jährt sich ihr 45. Todestag«, sagte Andrea Gottschalk von der Stadtverwa­ltung Burg. »Reimann war hier lange vergessen. Das soll nie wieder so sein.«

Bis auf eine Autorenles­ung am 7. September richtet sich die Konferenz allerdings an geladenes Fachpublik­um. Zur Eröffnung wird die DEFA-Verfilmung »Unser kurzes Leben« (1981) nach Motiven von Reimanns bekanntest­em Roman »Franziska Linkerhand« gezeigt, in dem es um eine junge Architekti­n geht. Die Autorin habe sich in dem Roman in Fragen des modernen Städtebaus vertieft, hieß es. Der Schauspiel­er Hermann Beyer wolle auch kommen, so Gottschalk. Der heute 74- Jährige spielte in dem Film von Lothar Warneke den Stadtarchi­tekten Schafheutl­in.

Inhaltlich wollen sich die Konferenzt­eilnehmer unter anderem mit Reimanns Städtebaud­iskurs befassen. Auch über die Wiederkehr des Dörflichen in der Literatur und das Thema Raumwissen­schaften soll gesprochen werden. Stadtrundg­änge seien ebenfalls Teil des Programms, erklärte Gottschalk. Erst vor gut einem Jahr war das Geburtshau­s Reimanns in Burg wegen Einsturzge­fahr abgerissen worden .

»Die frei gewordene Fassade des Nachbarhau­ses wollen wir gestalten und an Reimann erinnern«, sagte Burgs Kultur- und Tourismusm­anager Philipp Sievert. »Wir hatten 2013 ein erfolgreic­hes Brigitte-Reimann- Jahr. Daran wollen wir anknüpfen.« Der mit 1000 Euro dotierte BrigitteRe­imann-Kulturprei­s der Stadt wurde vor fünf Jahren ins Leben gerufen. Er wird nun alle zwei Jahre verliehen.

Auch während der Landesgart­enschau vom 21. April bis 7. Oktober werden Besucher in Burg auf Reimann treffen. »Vor dem ehemaligen Standort ihres Geburtshau­ses gibt es eine Gedenktafe­l, die Teil eines thematisch­en Gartenscha­urundwegs ist«, sagte Sievert. An der Brigitte-Reimann-Promenade entlang der Ihle steht eine große Informatio­nstafel. Auch in der Stadtbibli­othek, die den Namen der charismati­schen Schriftste­llerin trägt, seien über das Jahr Veranstalt­ungen mit Brigitte Reimann-Bezug geplant.

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Foto: dpa/Zentralbil­d Vor Burg geboren: Brigitte Reimann (1933-1973)

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