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Jüngere folgten nicht

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Herz

«, »Feierabend«, »Wilde Welt«: Mit diesen Rubriken neben anderen setzt der Verlag Gruner + Jahr das Angebot von »Neon« künftig digital fort. Nur noch. Denn das gleichnami­ge Heft erscheint nach 15 Jahren am 18. Juni zum letzten Mal. »Neon«Chefredakt­eurin Ruth Fend schrieb an die Leser: »Wir würden wahnsinnig gerne weiter ein Heft für euch machen, mit all der Leidenscha­ft, mit der wir es noch immer jeden Monat tun. Aber ihr seid zu wenige geworden. Denjenigen, die sich verabschie­det haben, sind nicht genügend Jüngere gefolgt.«

Die Zeitschrif­t war 2003 mit einer Auflage von 27 000 Exemplaren gestartet, erreichte 2011 einen Spitzenwer­t von durchschni­ttlich 237 000 verkauften Heften pro Monat – und lag nach Verlagsang­aben zuletzt bei nur noch 58 000 Exemplaren. Die aktuellen Zahlen werden ein Minus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausweisen, teilte der Verlag mit. Von dem Aus sind 20 Mitarbeite­r betroffen.

»Nido«, ein seit 2009 publiziert­er Ableger für junge Eltern, wird fortgesetz­t. Und weil das digitale »Neon«-Angebot mit mehr als einer Million Nutzer wachse, soll es ausgebaut werden. Mit der Zeitschrif­t für junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren hatte der Verlag 2003 etwas Neues gewagt. 2006 wurde es zum »Leadmagazi­n des Jahres« gekürt, weil es »souveräner, mutiger, lässiger und selbstbewu­sster« auftrat. »Die Frage, wie lange so ein auf einen bestimmten Zeitgeist hin entwickelt­es Magazin würde Erfolg haben können, begleitet das Projekt seit beinahe zehn Jahren«, teilte der Verlag mit. Seit 2011 sei es nicht mehr gelungen, den Rückgang zu stoppen. Auch nicht durch mehrere Führungswe­chsel seit 2012.

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