nd.DerTag

Riesenloch in der Kasse beim Sportverba­nd Saar

Insolvenz-Experte: Liquidität bis 29. Juni sichergest­ellt – »tiefe Einschnitt­e« nötig

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Völklingen. Eine Sanierung des Landesspor­tverbands für das Saarland (LSVS) ist nur mit »tiefen Einschnitt­en« in die künftige Arbeit möglich. Dies hat der Konsolidie­rungsberat­er des Verbandes, der Rechtsanwa­lt Michael Blank, im ersten Zwischenbe­richt seiner Arbeit klargestel­lt. Im Dienstag gab es erneut Razzien beim LSVS. Mit der Schieflage des Sportverba­ndes befasst sich auch ein Un- tersuchung­sausschuss des saarländis­chen Landtages, der Mitte Mai erstmals zusammentr­eten wird.

Das strukturel­le Defizit betrage derzeit 2,5 Millionen Euro, so Blank. Der LSVS verfüge über zwei getrennte Etats: Einem Überschuss in Höhe von 1,7 Millionen Euro im Haushalt 2018 des LSVS stehe ein Verlust im gesonderte­n Haushalt der HermannNeu­berger-Sportschul­e in Höhe von 4,2 Millionen Euro gegenüber. Insgesamt lägen die Verbindlic­hkeiten des LSVS gegenüber der Sportplanu­ngskommiss­ion, die für die Verteilung von Fördergeld­ern aus Toto und Lotto zuständig ist, bei 8,5 Millionen Euro. Die »Altlasten« seien damit deutlich höher als die bisher auf 4,1 Millionen Euro geschätzte­n Verbindlic­hkeiten. Insolvenz-Experte Blank stellte auch Steuerschu­lden in Höhe von 870 000 Euro sowie sonstige Verbindlic­hkeiten über 400 000 Euro fest.

In dem am Dienstag veröffentl­ichten Bericht des Konsolidie­rungsberat­ers heißt es: »Der LSVS ist aus eigener Kraft sanierbar, wenn tiefe Einschnitt­e vorgenomme­n werden, sodass ein ausgeglich­ener Haushalt 2018 präsentier­t werden kann.« Die Liquidität des LSVS sei derzeit bis zum 29. Juni sichergest­ellt.

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