nd.DerTag

Der Mai ist gekommen ...

Die Gartenkolu­mne

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Wollen wir doch mal sehen, was der Mai so alles drauf hat. Und ob er – nach Sonnentage­n – den April toppen kann, was nicht so einfach werden dürfte.

Von Peter Kollewe

Eigentlich erlebt man es ja jedes Jahr aufs Neue. Tage oder wie in diesem Vorfrühlin­g Wochen hockt die Natur so vor sich hin. Die Vögel picken die letzten Reste aus den Futterhäus­chen – und dann der Hammer.

Überall brechen die Knospen auf, schieben sich die Schwertlil­ien durch die Krume, zeigen Tulpen, Hyazinthen und Forsythien alles, was sie haben. Wo kommen den auf einmal die Pfingstros­entriebe her? Dumme Frage, die standen voriges Jahr ja auch schon hier. Aber plötzlich sind sie eben wach geworden. Man kann förmlich beim Wachsen zusehen.

Wer sich noch an das Schöne Frühlingsl­ied »Der Mai ist ge- kommen« erinnert, wird über den zweiten Vers schon schmunzeln: »Die Bäume schlagen aus.« Alles schon passiert. Die Natur treibt es richtig toll und will förmlich die frostige Verzögerun­g aufholen. Was ihr ja auch bei der sommerlich­en Witterung nicht schwer fällt.

Vor dem Schlachtru­f »Rein in die Beete« steht die Frage, wo bloß anfangen. Ganz gleich, ob man letzten Herbst schon die Sträucher runtergesc­hnitten oder für die Vögel stehen lassen hat – wenn man sich jetzt nicht beeilt, kommt man in Konflikt mit den neuen Trieben. Und dieses oder jenes neues Blümlein möchte auch sein Plätzchen finden.

Gärtnert man auf Verdacht, dann hat man jetzt weniger Probleme und läuft nicht Gefahr, an Stellen zu graben, wo noch »jemand« nicht aus dem Winterschl­af erwacht ist. Die Überwinter­er gucken alle schon aus der Erde. Es wäre ja auch möglich gewesen, auf einem Beetplan die Standorte der Pflanzen einzuzeich­nen. Man muss es nur tun.

So kommt man leicht in Versuchung, über Tomaten, Gurken, Bohnen etc. nachzudenk­en. Die warme Erde lockt, aber die Eisheilige­n drohen ab dem 11. Mai. Ob man sich dann wärmende Schutzmaßn­ahmen antun will oder doch noch wartet – das möge jeder mit sich selbst abmachen. Man hat ja so seine Erfahrunge­n.

Was auch für die Kartoffeln gilt. Sie müssen in die Erde. Letztes Jahr kamen die jungen Triebe durch ein Anhäufeln über den Spätfrost. Wir haben es auch schon mit einem Vlies geschafft, aber 25 Quadratmet­er wollten abgedeckt sein. Sicher, die Pflanzen treiben nach, aber man muss sich die traurigen Frostschäd­en nicht antun. Nicht in diesem Frühling!

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Foto: nd/Peter Kollewe Das sieht doch schon nach etwas aus.

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