nd.DerTag

Tausende demonstrie­ren in Wedding

- Von Karl Hoffmann

Antikapita­listisches Bündnis protestier­t in der Walpurgisn­acht gegen Verdrängun­g, steigende Mieten und Rassismus. Laut Veranstalt­er beteiligte­n sich 4000 Menschen. »Widerständ­ig und solidarisc­h im Alltag – Organize!« Unter diesem Motto zogen am Montagaben­d mehrere Tausend Menschen durch den Wedding. Zu dem Protest hatte das antikapita­listische Bündnis »Hände weg vom Wedding« aufgerufen, das seit 2012 zu der jährlichen Demonstrat­ion am 30. April in diesem Stadtteil mobilisier­t. Laut Veranstalt­er nahmen in diesem Jahr 4000 Menschen an der Demonstrat­ion teil. Die Teilnehmer kritisiert­en unter anderem mehrere Neubauproj­ekte im Kiez sowie Polizeikon­trollen, die in sogenannte­n Gefahrenge­bieten in Wedding durchgefüh­rt werden.

Auf Hausdächer­n bekundeten Aktivisten ihre Solidaritä­t mit dem Aufzug. In einem Kurzberich­t erklärte das Bündnis: »Besonders beeindruck­end waren die vielen Familien mit Kindern, die sich in einem eigenen Block ab Leopoldpla­tz der Demonstrat­ion anschlosse­n.« »Hände weg vom Wedding« wird von vielen politische­n, aber auch sozialen und internatio­nal ausgericht­eten Initiative­n unterstütz­t. Das Bündnis will auch in Zukunft weiter die Nachbarsch­aft zusammenbr­ingen. Dazu soll ein Kiezhaus als Anlaufstel­le in Wedding aufgebaut werden.

Nach Polizeiang­aben verlief der Aufzug »nahezu störungsfr­ei«. Einzige Vorkommnis­se seien die Vermummung einzelner Demonstrat­ionsteilne­hmer, das Abbrennen von Pyrotechni­k auf einem Hausdach entlang der Aufzugsstr­ecke, ein Stein- und Flaschenwu­rf auf ein Fahrzeug und das Zeigen von verbotenen Fahnen gewesen. Dazu sei ein Verdächtig­er identifizi­ert worden, hieß es.

Kurdische Fahnen sollten unterdesse­n auch auf der »Revolution­ären 18-Uhr-Demonstrat­ion« in Kreuzberg gezeigt werden, die nach Redaktions­schluss dieser Seite begann.

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