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Im Sog der Hängebrück­e

Sachsen-Anhalt: 483-Meter-Bauwerk überm Rappbodeta­l wurde ein Besucherma­gnet

- Von Sabrina Gorges, Oberharz

Seit einem Jahr können Mutige das Rappbodeta­l im Harz auf einer Seilhängeb­rücke überqueren – in rund 100 Metern Höhe. Die bislang oft angespannt­e Parkplatzs­ituation vor Ort soll bald entschärft werden. Die seit gut einem Jahr geöffnete Rekord-Seilhängeb­rücke für Fußgänger im Harz hat sich zum Besucherma­gneten für Ausflügler und Touristen entwickelt. Wie viele Menschen seit der Freigabe am 7. Mai 2017 auf der Brücke über das Rappbodeta­l in Sachsen-Anhalt gewandelt sind, bleibt aber das Geheimnis der Betreiber. »Wir geben dazu prinzipiel­l keine Zahlen raus«, sagte Maik Berke vom Unternehme­n Harzdrenal­in der dpa. Fest stehe, dass die Begeisteru­ng für das 120 Tonnen schwere Gebilde aus einer filigranen Seilkonstr­uktion, armdicken Tragseilen und einem Gitterlauf­steg ungebroche­n sei. Wer den Harz bereise, für den stehe die Brücke in direkter Nachbarsch­aft zur Rappbodeta­lsperre fest auf dem Programm, sagte Berke.

Maximal 210 Besucher können – gegen Eintrittsg­eld – zeitgleich auf den 1,20 Meter breiten Laufsteg. Das Gesamtbauw­erk ist 483 Meter lang, der freihängen­de Teil misst 458,5 Meter.

Zum Thema Weltrekord gibt es keine Gewissheit, sagte Berke. »Die im Juli 2017 eröffnete Charles-KuonenHäng­ebrücke in der Schweiz wird mit 494 Meter angegeben, aber das ist die Gesamtläng­e.« Die dortigen Betreiber machen laut Berke zur alleinigen Spannweite keine Angaben. »Aber wir sehen das sportlich.« Man konzentrie­re sich vielmehr auf die attraktive Entwicklun­g des Standorts – ohne Freizeitpa­rkcharakte­r.

Das große Interesse habe vor allem in den ersten Wochen nach der Eröffnung zu einem Parkplatzc­haos rund um die Talsperre geführt, weil Abstellmög­lichkeiten für Autos fehlten. »Die Lage wird sich verbessern«, sagte Berke. »Wir haben schon im Vorjahr Pläne in Gang gebracht, um die Situation nachhaltig zu entschärfe­n.« Berke zufolge soll im Frühjahr 2019 mit entspreche­nden Parkplatzv­ergrößerun­gen begonnen werden.

Die Seilhängeb­rücke schwingt rund einhundert Meter über dem Rappbodeta­l in der Stadt Oberharz am Brocken. Dreieinhal­b Jahre lang wurde die Konstrukti­on geplant und in zehn Monaten Bauzeit errichtet. Bei der Statik spiele der Wind eine große Rolle, so Berke. »Die vergangene­n Herbstund Winterstür­me haben uns zeitweise zur Schließung der Anlage gezwungen.« Schäden habe es aber keine gegeben.

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Foto: dpa/Matthias Bein Maximal 210 Besucher können – gegen Bezahlung – zeitgleich auf den 1,20 Meter breiten Gitterlauf­steg.

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