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LINKE kritisiert schleppend­en Familienna­chzug

- epd/nd

Berlin. Die Linksparte­i im Bundestag hat die Bundesregi­erung aufgeforde­rt, Familienan­gehörige von in Deutschlan­d lebenden Flüchtling­en schneller aus Griechenla­nd nachzuhole­n. Das Verspreche­n, Verwandte innerhalb von sechs Monaten die Einreise zu ermögliche­n, werde derzeit nicht eingehalte­n, sagte die Innenpolit­ikerin Ulla Jelpke. Das sei inakzeptab­el und inhuman, weil es sich bei der Mehrheit der Betroffene­n um Minderjähr­ige handele, sagte sie. Der Antwort der Bundesregi­erung auf eine mündliche Parlaments­anfrage Jelpkes zufolge gab es im ersten Quartal dieses Jahres 591 sogenannte Dublin-Überstellu­ngen von Familienan­gehörigen aus Griechenla­nd. Von Oktober bis Ende Dezember 2017 sind es nach Angaben von Jelpke mehr als doppelt so viele gewesen (1271). Nach der Dublin-Verordnung sollen Familienan­gehörige aus einem EUMitglied­staat in das Land überstellt werden, wo bereits Verwandte leben. Das Recht gilt für die sogenannte Kernfamili­e, also Ehepartner, Kinder oder bei Minderjähr­igen Eltern. Aus der Antwort des Bundesinne­nministeri­ums geht weiter hervor, dass von Juli 2017 bis Ende März 2018 insgesamt 1540 Zustimmung­en für eine Familienzu­sammenführ­ung erteilt wurden, die Mehrheit davon an Minderjähr­ige. 191 Zustimmung­en wurden für bis zu Fünfjährig­e, 279 an Sechs- bis Elfjährige und 320 an Jugendlich­e bis zu einem Alter von 17 Jahren erteilt.

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