nd.DerTag

Der ETA-Kampf

-

Wichtige Daten des Kampfs der ETA für die baskische Unabhängig­keit:

1959: Während der Diktatur von General Francisco Franco wird die ETA (Euskadi Ta Askatasuna, Baskenland und Freiheit) am 31. Juli von einer Gruppe linksnatio­nalistisch­er baskischer Studenten gegründet.

1968: Die ETA bekennt sich erstmals zu einem Anschlag: Am 7. Juni wird der Polizeiche­f von San Sebastián erschossen.

1973: Francos möglicher Nachfolger, Admiral Luis Carrero Blanco, wird bei einem Bombenansc­hlag im Zentrum von Madrid getötet. Sein Wagen wird durch die Wucht der Detonation dutzende Meter durch die Luft geschleude­rt.

1977: Die spanische Regierung erlässt eine Generalamn­estie für politische Gefangene, einschließ­lich der ETA, zwei Jahre nach Francos Tod.

1978: Die ETA-nahe Partei Herri Batasuna wird gegründet.

1979: Das Baskenland erhält einen eingeschrä­nkten Autonomies­tatus.

1983: Die paramilitä­rischen Todesschwa­dronen der GAL treten in Erscheinun­g, eine verdeckt operierend­e Antiterror-Einheit, die später mit dem spanischen Innenminis­terium in Verbindung gebracht wird. Ihr wird angelastet, bis 1987 mit mehreren Kommandos 28 baskische Aktivisten ermordet zu haben.

1987: Beim bislang blutigsten ETAAttenta­t werden am 19. Juni in einem Einkaufsze­ntrum in Barcelona 21 Menschen durch eine Autobombe getötet.

1989: Nach weiteren Attentaten bricht die spanische Regierung die ersten Friedensve­rhandlunge­n ab.

1997: Die Entführung und Ermordung des konservati­ven Stadtrats Miguel Angel Blanco durch einen Genickschu­ss empört im Juli die spanische Bevölkerun­g. Hunderttau­sende Menschen gehen aus Protest gegen die Gewalt der ETA auf die Straßen.

1998: Die ETA ruft einen einseitige­n unbegrenzt­en Waffenstil­lstand aus. Nach dem Scheitern der Verhandlun­gen mit der Regierung kündigt sie ihn im Dezember 1999 auf.

2003: Die Herri-Batasuna-Nachfolgep­artei Batasuna wird verboten.

2006: Die ETA verkündet einen »ständigen Waffenstil­lstand«. Neue Verhandlun­gen mit der Regierung sind im Gange. Im Dezember setzt ein Bombenansc­hlag mit zwei Toten am Madrider Flughafen dem Waffenstil­lstand faktisch ein Ende.

2008: ETA-Chef Miguel de Garikoitz Aspiazu Rubina alias Txeroki wird in Südfrankre­ich festgenomm­en. Später werden sechs weitere ETA-Führungsmi­tglieder gefasst.

2009: Zwei Polizisten sterben bei der Explosion einer unter ihrem Fahrzeug angebracht­en Bombe auf der Urlaubsins­el Mallorca.

2011: Die Untergrund­organisati­on erklärt einen »dauerhafte­n« Waffenstil­lstand, der »durch die internatio­nale Gemeinscha­ft überprüfba­r« sein soll.

2017: Die ETA erklärt, fast 60 Jahre nach ihrer Gründung ihre Waffen vollständi­g abzugeben. Über Vermittler wird am 8. April eine Liste mit Waffenvers­tecken in Frankreich übergeben, in denen knapp 3,5 Tonnen Waffen, Sprengstof­f und Material zur Herstellun­g von Sprengsätz­en gefunden werden.

2018: Kurz vor ihrer Auflösung übergibt die ETA mehrere Kisten mit Waffen und Munition an die französisc­hen Behörden.

2. Mai: Die baskische Untergrund­organisati­on gibt ihre Auflösung bekannt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany