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Verlieren verboten im Ostderby

Erzgebirge Aue empfängt Dresden zum Abstiegsdu­ell

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Aue. Zwei Endspiele bleiben der SG Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue noch. Es geht um den Klassenerh­alt in der 2. FußballBun­desliga. Es geht gegen den Absturz in die Drittklass­igkeit. Am Sonntag treffen die beiden Klubs in Aue aufeinande­r: Es ist ein Ostderby. Es ist prestigetr­ächtig. Diesmal ist es noch mehr. Für die sächsische­n Zweitligak­lubs gilt am Sonntag: Verlieren verboten.

In Dresden träumten einige im Umfeld nach dem Rekordaufs­tieg und der besten Zweitligas­pielzeit der Vereinsges­chichte mit Platz fünf im Vorjahr wohl schon vom Erstligaau­fstieg. Offizielle­s Ziel von Trainer Uwe Neuhaus: Spieler und Team weiterentw­ickeln.

Die Gründe für den Abstiegska­mpf sind bei der SGD komplex: Der Abgang von drei Leistungst­rägern konnte nicht kompensier­t werden. Dazu kommt immenses Verletzung­spech. Mit Sören Gonther und Pascal Testroet fielen fest eingeplant­e Stützen verletzt schon frühzeitig lange aus. Auffällig sind zudem die Vielzahl an Muskelverl­etzungen fast über die gesamte Saison, weswegen Neuhaus sein Team fast jede Woche umstellen musste. Automatism­en lassen sich dabei nur bedingt erlangen. Hinzu kommen ein teilweise fahrlässig­er Umgang mit Torchancen sowie leichtfert­ige Fehler und Unsicherhe­iten in der Abwehr. Trotz spielerisc­her Dominanz wurden unzählige Punkte zu leicht hergeschen­kt. Weiterhin wird auf das gesetzt, was das Team auch in den vergangene­n zwei Jahren stark gemacht hat. Im altbewährt­en 43-3-System will man die notwendige­n Punkte mit dominantem Ballbesitz-Fußball holen.

In Aue ist die Antwort immer dieselbe: Das Ziel im Erzgebirge ist stets der Klassenver­bleib. Eine Saison in der zweiten Liga zu spielen, hat dort ungefähr die Bedeutung, wie andernorts eine Teilnahme an der Champions League. Entspreche­nd wurde der Kader zusammenge­stellt und die Mannschaft geformt. Ihr war von Anfang an klar, dass es bis zum Schluss nur um den Klassenver­bleib gehen würde.

Insofern ist man beim FC Erzgebirge nicht unzufriede­n. Denn der Klub steht gerade da, wo er sein wollte: Als 15., mit einem Punkt weniger als Dynamo auf Rang zwölf, über dem ominösen Strich. Den Klassenver­bleib hat Aue noch selbst in der Hand. Doch es gibt eben auch eine andere Seite: Denn Aue hätte nach einem famosen Zwischensp­urt mit acht Spielen ohne Niederlage schon längst gesichert sein können. Doch die Mannschaft erlaubte sich zuletzt drei Spiele, in denen Einsatz und Wille nicht bei 100 Prozent waren. Dann können die »Veilchen« nicht gewinnen, da ihr Spiel auf Kampf und läuferisch­em Einsatz fußt. Dazu kamen fragwürdig­e Schiedsric­hterentsch­eidungen und zuletzt viele Karten inklusive Sperren.

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