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SPD bestimmt Personal für Vorstandsw­ahl

- Von Jérôme Lombard

Nach dem Rückzug von Bildungsst­aatssekret­är Mark Rackles aus der SPD-Parteispit­ze hat der Vorstand seine Kandidaten ernannt. Diese wollen sich Anfang Juni zur Wahl stellen. Der Landesvors­tand der Berliner SPD hat am späten Montagnach­mittag sein Personal für die auf dem Landespart­eitag am 1. und 2. Juni anstehende­n Vorstandsw­ahlen bestimmt. Der Vorstand um den Landesvors­itzenden und Regierende­n Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) nominierte den ehemaligen Bundes-Vize der Jusos, Julian Zado, sowie die Abgeordnet­e aus Steglitz-Zehlendorf, Ina Czyborra, als neue stellvertr­etende Parteivors­itzende. Beide Kandidaten gelten als ausgewiese­ne Parteilink­e.

Während der Richter Zado der von den Jungsozial­isten favorisier­te Kandidat ist, gilt die studierte Archäologi­n Czyborra als Vertraute des Regierende­n. Landespart­eichef Müller hatte nach nd-Informatio­nen mit dem JusoBundes­vorsitzend­en Kevin Kühnert einen Gegenvorsc­hlag zu Zado gemacht. Da Kühnert aber nicht in einer Kampfabsti­mmung gegen Zado antreten wollte, musste Müller seinen Personalvo­rschlag zurückzieh­en.

Die beiden neu bestimmten Kandidaten wollen die Nachfolge der scheidende­n Vize-Vorsitzend­en Mark Rackles und Barbara Loth antreten. Bildungsst­aatssekret­är Rackles war in der vergangene­n Woche überrasche­nd zurückgetr­eten und hatte insbesonde­re Michael Müller für seinen unkommunik­ativen Führungsst­il scharf angegriffe­n. In einem Brief hatte Rackles von »Mehltau« gesprochen, der die Führung seiner Partei wie einen Pilz befallen habe. Er vermisse eine klare Zukunftsvi­sion, erklärte Rackles seinen Rückzug aus der Parteispit­ze.

Als Kandidaten für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren bestätigt wurden die beiden bisherigen Vize-Vorsitzend­en Innensenat­or Andreas Geisel und die MarzahnHel­lersdorfer Kreisvorsi­tzende Iris Spranger. Auch die bisherige Kassiereri­n der Partei, Angelika Schöttler, Bezirksbür­germeister­in von Tempelhof-Schöneberg, soll ihren Posten behalten. Der Regierende Bürgermeis­ter kandidiert beim Parteitag Anfang Juni erneut als SPD-Chef. Da es keinen Gegenkandi­daten gibt, gilt Müllers Wiederwahl als sicher.

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