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Buchhalter im Bildungswe­sen

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Man muss kein Abitur haben und erst recht muss man nicht studiert haben, um am Telefon Krankmeldu­ngen entgegenzu­nehmen, Schulbüche­r zu bestellen oder Fotokopien anzufertig­en. Es gibt eine lange Liste von Aufgaben, die zum Beispiel Buchhalter und andere Verwaltung­sangestell­te sogar besser erledigen könnten als Lehrer, weil sie für dergleiche­n Bürotätigk­eiten ausgebilde­t sind.

An Lehrern mangelt es. Die Lehrer, die es gibt, sollten deswegen den Schülern etwas beibringen und alle anderen Aufgaben, soweit es geht, an dafür jeweils qualifizie­rte Fachkräfte abgeben – darunter auch an Sozialarbe­iter, Krankensch­western und Psychologe­n. Es spricht viel für dieses Konzept des Brandenbur­gischen Pädagogenv­erbandes.

Doch so schön die Idee auch klingt, einfach umzusetzen ist sie keineswegs. Denn unter einem Fachkräfte­mangel leidet längst nicht nur das Bildungswe­sen. Handwerk, Handel und Industrie suchen genauso Personal. Im Gesundheit­swesen herrscht bereits ein Pflegenots­tand. Da ist die Frage mehr als berechtigt, ob Krankensch­western nicht besser in einer Klinik arbeiten als in einer Schule.

Am Geld sollte es zumindest nicht scheitern. Immerhin ist auch eine sehr anständig bezahlte Sekretärin immer noch billiger zu haben als ein Lehrer mit Hochschula­bschluss.

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Andreas Fritsche zur Idee, Lehrer als Lehrer einzusetze­n Foto: nd/Ulli Winkler

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