121. Deutscher Ärztetag
Der 121. Deutsche Ärztetag findet vom 8. bis 11. Mai in Erfurt statt. Die Hauptversammlung der Bundesärztekammer tagt einmal jährlich. Erstmals kam das »Parlament der Ärzteschaft« im Jahr 1873 zusammen. Nach Erfurt haben die 17 deutschen Landesärztekammern insgesamt 250 Abgeordnete entsandt. Sitzungsleiter ist der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery.
Zu den Aufgaben der Veranstaltung gehört es, länderübergreifende Regelungen zum Berufsrecht wie die Muster-Berufsordnung und die Muster-Weiterbildungsordnung zu erarbeiten. Diesmal geht es auch um die Reform der Gebührenordnung. Die Bundesregierung möchte die gesetzlich Versicherten gegenüber den Privatpatienten besserstellen. So sollen die Sprechzeiten ausgedehnt werden, wofür die niedergelassenen Ärzte aber mehr Honorar for- dern. Das würde die gesetzlichen Krankenkassen mehr Geld kosten als bisher.
Außerdem positionieren sich die Mediziner zu aktuellen gesundheits- und sozialpolitischen Diskussionen. In diesem Jahr geht es etwa um die Telemedizin, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen und den Paragrafen 219a Strafgesetzbuch, der bislang Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verbietet. Die Ärztekammer Hamburg und der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte fordern eine Streichung.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) kritisierte bei der Eröffnung die zunehmende Gewalt gegen Ärzte und Rettungskräfte: »Wer einen Arzt angreift, greift uns an. Wer eine Schwester angreift, greift uns an«, sagte Ramelow.